Die Umsetzung dauert noch, aber die Planungsgruppe für das Bürgermuseum von Bodman-Ludwigshafen hat neue Vorschläge erarbeitet und damit wichtige Schritte für den weiteren Weg geschafft. Bürgermeister Matthias Weckbach stellte in der jüngsten Gemeinderatssitzung die aktuellen Eckpunkte und Entwürfe für Umbauten im und am Seeum vor.
Ein großer Faktor war das Budget für das Museum: Statt 600.000 Euro sollen es nun zunächst 400.000 Euro werden, zu denen dann noch der Umbau käme. Das habe den Hintergrund, dass später genug Luft vorhanden sein solle. Weckbach sprach im Hinblick auf die Finanzen auch bereits das Thema Souvenirs an, da deren Verkauf ein wichtiger Faktor beim kostendeckenden Betrieb des Museums sein werde.
Pläne betreffen mehr als nur das reine Museum
Wenn vom Museum die Rede ist, geht es eigentlich um sehr viel mehr als nur dessen Konzept in einem 300 Quadratmeter großen Raum, der dafür vorgesehen ist und momentan als Lager dient. Auch wo neue Lagermöglichkeiten entstehen können oder andere notwendige Dinge im und am Seeum eingerichtet werden können, spielt bei der Gesamtplanung eine Rolle.

Weckbach präsentierte dazu verschiedene Planentwürfe, zum Beispiel Lagermöglichkeiten für Hafenkiosk, Schiffsbetrieb und Restaurant sowie Umbauten im Bereich der Tourist-Information. Überall, wo es möglich sei, solle die Chance genutzt werden, Lagerkapazität zu schaffen, so Weckbach. Denn: „Wir haben nach dem Bau des Seeums schnell festgestellt, dass Lagerkapazität fehlt.“
Der Zugang zum künftigen Bürgermuseum war auch ein großer Punkt, da es möglich sein solle, unabhängig von den Öffnungszeiten des Restaurants zum Museum ins Gebäude zu kommen. Der Eingangsbereich an der Seestraße soll entsprechend umgebaut werden, sodass zum einen diese Trennung möglich wird, aber zum anderen jederzeit für alle der Aufzug benutzbar ist.

Museum und Veranstaltungsraum zugleich
Und das Museum selbst? Weckbach betonte: „Es soll ein Museum für Bodman-Ludwigshafen werden, nicht nur für Bodman.“ Der Begriff Bürgermuseum, der bereits in früheren Ratssitzungen oder Sitzungen des Museumsfördervereins geprägt wurde, hat großes Gewicht. Einer der Kernpunkte der Gesamtplanung ist, dass dieses Museum für Veranstaltungen wie Hochzeiten mietbar sein soll. Deshalb solle es so eingerichtet werden, dass die Räumlichkeiten dafür jederzeit hin und her verändert werden können: Zum Beispiel soll Unbewegliches an Außenwände positioniert werden.
Wilderich Graf von und zu Bodman knüpfte ebenfalls an die Absicht hinter dem Begriff Bürgermuseum an, fügte aber hinzu: „Das Museum darf nicht zur Dekoration werden, sondern soll Anziehungskraft haben.“ Er glaube, dass das Bürgermuseum gemeinsam mit dem Urweltmuseum in der historischen Schlosstorkel, das kurz vor der Eröffnung stehe, ein großer Anziehungspunkt werde.
Klaus Gohl, Mitglied der Arbeitsgruppe und ehemaliger Gemeinderat, merkte schließlich noch eine notwendige Änderung an, da das schon länger vorhandene Konzept nicht in das Budget von 400.000 Euro passe. Die Arbeitsgruppe wolle einen Planer aussuchen, der sich mit kleineren Museen auskenne.
Was der Gemeinderat beschlossen hat
Die Gemeinderäte waren von der Präsentation sehr angetan. Dietmar Specht (CDU) nannte die vorgestellten Pläne „sehr durchdacht“. Er hoffe, dass schnell alles angepackt werden könne. Das Gremium beschloss die Planung und Einstellung von Haushaltsmitteln für das Jahr 2022, um die Lagerkapazitäten am Hafenkiosk herzustellen, die Planungen für alle vorgeschlagenen Umbauten am Seeum im Bereich der Tourist-Information und Planungen für die weiteren vorgestellten Punkte. Für das Museum entschied das Gremium, das Budget wie vorgeschlagen zu verkleinern. Es geht bald mit der Auswahl eines Museumsplaners weiter.