Friedrich W. Strub

Im Juli 2017 gingen zwei heftige Unwetter nieder, die vor allem in Ludwigshafen schwere Schäden anrichteten, deren Folgen noch heute zu erkennen sind. Aber nicht nur der Ort selbst wurde von dem Ereignis heimgesucht, sondern auch seine unmittelbare Umgebung. Das schadete der touristischen Infrastruktur: Attraktive Wanderwege wurden von den Wassermassen weggerissen und damit unpassierbar gemacht. Nur unter großen Anstrengungen der Gemeindeförsterei konnten bis jetzt die größten Schäden einigermaßen beseitigt werden, aber nicht alle. So war der Rundwanderweg Gießbachtobel nach einem früheren Hangrutsch vor dem Unwetter von 2017 mühevoll begehbar gemacht worden. Die Freude bei seiner Wiedereröffnung währte nur kurz. Am 21. Juli erhielt der Rundwanderweg seinen "Todesstoß". Was Gemeindeförster Alexander Fischer und seine Mitarbeiter vom Bauhof zuwege gebracht hatten, war innerhalb von Minuten zerstört. Erdmassen auf dem Weg und neue massive Hangrutschungen ließen das endgültige Aus dieses attraktiven Wanderweges vermuten.

Wie es um den Rundwanderweg bestellt war

Dies wollte man aber in Wanderkreisen nicht einfach hinnehmen. Aufgrund der Zerstörungen stellte sich die Frage, ob es überhaupt möglich ist, den Rundwanderweg Gießbachtobel wieder herzustellen. Bernhard Thum war es, der sich mit Gemeindeförster Alexander Fischer und seinem Mitarbeiter Martin Sernatinger zusammensetzte, um Wege nach einer Wiederherstellung des abgerutschten Wanderweges auszuloten. Bei einer Besichtigung der Lokalitäten ergab sich ein scheinbar hoffnungsloses Bild.

Gemeinde und Arbeitsgruppe suchen nach Lösungen

Nur der Bau eines völlig neuen Weges könnte hier Abhilfe schaffen, so das Ergebnis. Da aber die Topographie den Einsatz schweren Geräts ausschließt, kam nur körperlicher Einsatz infrage und das in einer Größenordnung, die seitens der Gemeinde nicht über den Bauhof zu stemmen gewesen wäre. Bernhard Thum gab keine Ruhe. Er organisierte eine Arbeitsgruppe, bestehend aus ortsbekannten Natur- und Wanderfreunden und meldete sich bei der Gemeindeförsterei, um den Versuch der Wiederbelebung des Rundwanderweges Gießbachtobel zu wagen. Die Gemeinde übernahm die Organisation und Bereitstellung der benötigten Materialien. Die Vorgespräche verliefen positiv und so versammelten sich am vergangenen Samstag die Männer der "Arbeitsgruppe Gießbachtobel" mit Gemeindeförster Alexander Fischer und Martin Sernatinger vom Bauhof am Zugang Gießbachtobel zum ersten gemeinsamen Arbeitseinsatz.

Der erste Arbeitseinsatz der motivierten Gruppe

Bernhard Thum freute sich bei der Begrüßung über die Bereitschaft der Männer der Arbeitsgruppe, gemeinsam mit der Gemeindeförsterei den Versuch der Rettung des Gießbachtobel-Wanderweges beherzt anzugehen.

Martin Sernatinger erklärte das Vorgehen und so machte man sich mit Schaufel, Hacke, Spaten und Pickel auf zur Baustelle. Oliver Thum, Vorsitzender des Touristik Fördervereins Ludwigshafen, der ebenfalls der Arbeitsgruppe angehört, gab die Übernahme der Verpflegung der Arbeitsgruppe durch den Verein bekannt. Der erste Arbeitseinsatz bei idealen Temperaturen gelang sehr gut. Man kam ein gutes Stück voran und hofft nun, dass das Vorhaben gelingt. Daran zweifeln weder Gemeindeförster Alexander Fischer noch Bernhard Thum mit seinen Männern.

Verstärkung ist willkommen. Wer mitmachen möchte, kann sich wenden an: Bernhard Thum, Telefon (07773) 5773, mobil: (0151) 567 75315 oder E-Mail: bernhard.thum@t-online.de

 

Die Unwetter

Mehrfach hatte es im Juli 2017 Unwetter am westlichen Ende des Überlinger Sees gegeben. Damals gingen in kurzer Zeit riesige Wassermassen nieder, die die Kanalisation überlasteten. Bei mehreren Unwettern wurden aber auch die Erschließungsarbeiten am Baugebiet Haiden dafür verantwortlich gemacht, dass Wasser nicht versickern konnte, sondern oberirdisch in Richtung See floss. Daraufhin gab es weitere Schutzmaßnahmen, etwa die Errichtung von Dämmen, was bei späteren Unwettern auch half. Die Feuerwehr von Bodman-Ludwigshafen rückte zu einer Vielzahl von Einsätzen aus, es gab große Schäden. Auch das Technische Hilfswerk wurde zu Hilfe geholt. (eph)

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