Gilla Herbst, Diplom-Biologin und Lehrerin, gehört selbst zur Risikogruppe und hat überlegt, wie sie sich möglichst optimal vor einer Corona-Infektion schützen kann. Ihr Wissen behält sie aber nicht für sich, sondern teilt es mit jenen, die ebenfalls Wert auf einen Schutz legen.

Trotz Maske bequem Luft bekommen

Bei vielen selbstgemachten Atemmasken-Varianten hat sie ihre Zweifel, ob diese in der Praxis wirklich tauglich sind. „Wichtig ist: Der Schutz muss gut sitzen und darf nicht verrutschen, der Mund-Nase-Bereich muss gut abschließen und trotzdem muss man bequem Luft bekommen“, schildert Gilla Herbst. Alltagstauglich müsse er sein, so dass man ihn auch dauerhaft beim Arbeiten tragen könne. Sind die verwendeten Materialien zu dicht, bestehe die Gefahr des Sauerstoffmangels.

Bezüglich der Materialien rät Gilla Herbst zum Selbsttest. Man hält die Stoffe zur Probe dicht vor den Mund gedrückt und atmet durch. So merke man rasch, ob man bequem Luft bekomme. „Jeansstoff geht gar nicht“, sagt sie aus Erfahrung. Bei einem zu festen Stoff, der zudem gut abschließe, müsse man tief Luft holen, die Luft werde kanalisiert und gelange dadurch noch tiefer in die Bronchien.

Stoffwindeln und Wollfilz

Sie selbst bevorzugt Stoffwindeln oder sehr leichte Baumwollstoffe, die atmungsaktiv sind. Natürlich würden die Stoffe aufgrund des Atems leicht feucht. Darin sieht sie kein Problem. Bakterien und Viren seien aerosol und würden durch die Feuchtigkeit des Gewebes (nicht nass) etwas besser absorbiert. Zudem bestückt sie ihre Mund-Nasen-Maske mit einem Filter, der in eine eingearbeitete Tasche gesteckt wird.

Als Filter eigne sich beispielsweise Wollfilz ideal. Einen versehentlich zu heiß gewaschenen Cashmere-Pullover hat sie testweise als Filtermaterial verwendet und ist mit dem Ergebnis höchst zufrieden. Gilla Herbst ist dauernd am Experimentieren und Optimieren.

Dreischichtige Filter für optimalen Schutz

Sie erinnerte sich, dass sie vor Jahren für ihren Sohn einen Pollenschutz gekauft hatte: Den Ding-Filter. Die Masken sind aktuell ausverkauft, aber das Filter-Material ist noch rollenweise erhältlich. Dieses speziell entwickelte Filtermaterial erachtet sie als optimal. „Er ist noch professioneller“, stellt sie fest. Der dreischichtige Filter bestehe auf der Innenseite aus Schafswollfilz, in der Mitte ist ein Silberflies eingebracht und auf der Außenseite Kupfer.

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„Kupfer und Silber sind antibakteriell. Gerade auf Kupfer können sich Bakterien und Viren nicht halten“, erklärt die Biologin, die eingehend recherchiert hat. „Die Wirkung von Kupfer wurde weltweit in vielen Studien nachgewiesen und unter anderem von der amerikanischen Umweltbehörde EPA, dem Institut Hohenstein und der Hochschule Niederrhein bescheinigt“, berichtet Gilla Herbst.

Richtige Handhabung ist entscheidend

Die beste Mund-Nasen-Maske erfüllt ihren Zweck aber auch nur dann, wenn man ihn richtig handhabt. Ihn immer wieder abzuziehen, ihn mit den Händen anzufassen oder gar mit anderen zu tauschen, was Gilla Herbst erst jüngst miterlebt hat, sei kontraproduktiv.

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