Die Allensbacher Bodanrückhalle wird am Montag, 17. April, ab 19 Uhr zum Podium für den Bürgermeisterwahlkampf. Zwei Männer stehen dann im Mittelpunkt des Interesses: Amtsinhaber Stefan Friedrich und sein Herausforderer Robert Joachim Hogg.

Übernahm 2015 vom legendären Helmut Kennerknecht: Bürgermeister Stefan Friedrich.
Übernahm 2015 vom legendären Helmut Kennerknecht: Bürgermeister Stefan Friedrich. | Bild: Thomas Zoch
Will statt Stefan Friedrich ans Ruder in der Gnadensee-Gemeinde: Robert Joachim Hogg.
Will statt Stefan Friedrich ans Ruder in der Gnadensee-Gemeinde: Robert Joachim Hogg. | Bild: Thomas Zoch

Die Veranstaltung wird zweigeteilt sein. Zunächst findet die offizielle Kandidatenvorstellung der Gemeinde statt. CDU-Gemeinderat Ludwig Egenhofer wird als Vorsitzender des Gemeindewahlausschusses die Gäste begrüßen und die Regularien vorstellen. Friedrich und Hogg haben dann jeweils 25 Minuten Zeit, um sich und ihre Vorstellungen für Allensbach zu präsentieren.

Kontrahent wartet in der Schule

Während sich der eine Kandidat vorstellt, wird der andere nicht in der Halle sein, sondern im nahen Schulhaus. Die Kandidaten können die kompletten 25 Minuten sprechen, aber auch Fragen aus dem Publikum zulassen, wie Egenhofer auf Nachfrage erläutert.

Nach einer kurzen Umbaupause folgt die SÜDKURIER-Wahlarena, in der Friedrich und Hogg dann direkt aufeinandertreffen. In Bahnen gelenkt wird der Schlagabtausch von Jörg-Peter Rau, Leiter der Konstanzer Lokalredaktion und Mitglied der Chefredaktion. Dann sollte sich zeigen, wie es um Fachkompetenz, Schlagfertigkeit und Persönlichkeit der beiden Kandidaten bestellt ist.

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Zwei Namen auf Stimmzettel

Lange Zeit sah es so aus, als würden die Bürger auf dem Stimmzettel nur einen Namen vorfinden: den von Amtsinhaber Stefan Friedrich. Der Diplom-Verwaltungswirt (FH) war vor acht Jahren auf Helmut Kennerknecht gefolgt, der 32 Jahre lang die Gnadenseegemeinde gelenkt und sich 2015 in den Ruhestand verabschiedet hatte. Friedrich hatte vor seiner Wahl als Veranstaltungsmanager im Landtag gearbeitet und gehörte damals auch keiner Partei an. Mittlerweile ist er CDU-Mitglied.

Und Robert Joachim Hogg, der kurz vor Ende der Bewerbungsfrist seine Unterlagen im Rathaus eingereicht hat? Auf den dürften die Besucher von Kandidatenvorstellung und SÜDKURIER-Wahlkampfarena besonders gespannt sein. Der 64-Jährige aus Engen-Stetten gibt als seinen Ausbildungsberuf Landwirtschaftsmeister an und hat für einige offene Fragen zu seiner Person und politischen Verortung gesorgt.

Schließlich wollen die Bürger wissen, wer als Vorsitzender des Gemeinderats und Spitze der Verwaltung in den nächsten acht Jahren Lösungen auf Herausforderungen in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft finden könnte – und davon gibt es auch in der generell gut aufgestellten Gemeinde Allensbach eine ganze Menge.

Themen: Wohnraum, Kita, Trinkwasser

Vorneweg die Frage nach bezahlbarem Wohnraum. Dass günstige Mietwohnungen in Allensbach zum seltenen Gut geworden sind, wurde erst jüngst deutlich, als die ehemaligen Betriebswohnungen der Kunstblumenfabrik an der Kaltbrunner Straße verloren gingen.

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Und wie kann leidgeplagten Eltern geholfen werden, die ihre Kinder verlässlich betreut wissen wollen? Ein weiteres Problem, das die Allensbacher von frühmorgens bis spätabends begleitet: die Chlorung des Trinkwassers. Hier lässt eine Lösung für viele Bürger schon zu lang auf sich warten.

Für Gesprächsstoff hat im bisherigen Wahlkampfverlauf neben der Person von Robert Joachim Hogg vor allem die Absprache von CDU, Freien Wählern, Bunter Liste und SPD gesorgt, die bisherige Arbeit von Stefan Friedrich nicht bilanzieren zu wollen – wobei die Begründung unterschiedlichen Interpretationen Tür und Tor öffnet: Man habe dafür keine Veranlassung, weil ja die Bürgerinnen und Bürger der Souverän seien. Komplette Rückendeckung für den Amtsinhaber jedenfalls hört sich anders an.

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Aufschlüsse für die Wähler

Nur FDP-Kandidat Patrick Konopka hat die Mauer des Schweigens durchbrochen. Sein Fazit: Friedrich habe bisher keine großen Fehler gemacht, doch er könnte ein wenig mehr Dynamik an den Tag legen und bei kontroversen Fragen mehr und besser kommunizieren.

In der SÜDKURIER-Wahlarena wird auch die Nicht-Positionierung der Gemeinderatsmehrheit Thema sein. Und die Veranstaltung soll den Wählern dabei helfen, zu beurteilen, ob Robert Joachim Hogg ein Bürgermeister für sie sein könnte und wie gut er sich in der Gemeinde auskennt.