Da sind starke Nerven gefragt: Für Verkehrsteilnehmer und Anwohner beginnt bei Allensbach nun bald eine heiße Phase des B 33-Ausbaus. Die Neubauleitung Singen will den Anschlussknoten Mitte auf vier Fahrspuren verbreitern (Abschnitt C1 genannt; siehe Infotext). In einem großen Oval führen dafür Umleitungsstrecken um die Baustelle herum, erklärt Projektleiter Matthias Colberg. Rund 30.000 Fahrzeuge seien dort jeden Tag unterwegs.

„Wir kommen langsam in Gebiete, wo es komplizierter wird“, so Colberg. Trotzdem sollen die Beeinträchtigung für Verkehrsteilnehmer und Anwohner möglichst gering gehalten werden. Deshalb habe man bereits die Bauzeit gestrafft – bis September 2021 soll es geschafft sein. „Wir versuchen, den Bauablauf so weit es geht zu optimieren.“

Noch ist die Rampe gesperrt, von der es auf die südliche Umfahrung der Baustelle Richtung Konstanz geht.
Noch ist die Rampe gesperrt, von der es auf die südliche Umfahrung der Baustelle Richtung Konstanz geht. | Bild: Zoch, Thomas

Ziel sei es, die Anschlussstelle über das Gros der Bauzeit hinweg zu erhalten. Aber das ist laut Colberg kompliziert. Die üblichen Abfahrten ins Gewerbegebiet und weiter Richtung Kaltbrunn und Dettingen wird es in der Bauphase nicht geben, ebenso wenig die bisherigen Auffahrten auf die B 33.

Und so sollen die einzelnen Verkehrsströme geleitet werden:

Von Singen in Richtung Konstanz

Für den reinen Durchgangsverkehr von Singen Richtung Konstanz ist die Sache noch relativ einfach. Hierfür gebe es das große Umleitungsoval, so Colberg. Der Verkehr in Richtung Konstanz werde voraussichtlich ab dem 27. Mai südlich an der Baustelle vorbei geleitet. Diese Umfahrungsstraße sei fast fertig, Restarbeiten müssten noch erledigt werden.

Von Singen ins Gewerbegebiet

In dieser Richtung wird es schon komplizierter. Diese Verkehrsteilnehmer müssen in den nächsten Wochen einen größeren Umweg in Kauf nehmen, was auch die Belastung der Anwohner erhöhen dürfte. Denn die südliche Umleitungsstraße wird an die Straße Im Reihetal angeschlossen.

Von dort sollen die Fahrzeuge dann über die Kaltbrunner Straße ins Gewerbegebiet gelangen beziehungsweise Richtung Bodanrück weiterfahren, so der Projektleiter. „Wir wollen das den Anwohnern im Reihetal allerdings nicht ständig zumuten.“ Deshalb plane man ab circa 22. Juni eine andere Verkehrsführung.

Von der Umleitungsstraße werde es dann östlich der Knotenbrücke eine Linksabbiegemöglichkeit geben, sodass der Verkehr direkt über die bestehende B 33 ins Gewerbegebiet rollen kann. Diese Linksabbiegerspur müsse im Jahr 2021 noch einmal um 30 bis 50 Meter Richtung Osten verschoben werden.

Von Konstanz in Richtung Singen

Dieser Verkehr werde erst ab 8. Juni auf die nördliche Umleitungsstraße geführt, erklärt Colberg. Denn bislang sei nur der nordwestliche Teil dieser Trasse fertig. Um den Rest zu bauen, sei es notwendig, die Abfahrt ins Gewerbegebiet ab dem 27. Mai zu sperren.

Wer also aus Richtung Konstanz ins Gewerbegebiet will, müsse dann schon bei Allensbach Ost abfahren und dann durch den Ort über die Konstanzer Straße bis zum Bahnhof und dort rechts ab in die Hafner Straße. Auch dadurch wird es zu Belastungen für die Anwohner kommen. Ab dem 8. Juni können dann Autos und Lkw von der nördlichen Umleitungsstraße ins Gewerbegebiet gelangen.

Vom Gewerbegebiet in Richtung Konstanz

Bis zum 8. Juni muss auch dieser Verkehr durch den Ort fahren, um bei Allensbach Ost auf die B 33 zu kommen. Danach wird es laut Matthias Colberg etwas komplizierter. Es werde eine zweigeteilte Rampe nördlich der Baustelle gebaut. Die eine führe aus dem Gewerbegebiet hinauf zur bereits ausgebauten B 33 für den Verkehr in Richtung Singen.

Für den Verkehr Richtung Konstanz gehe es über den anderen Teil der Rampe hinauf zur Holzgassenbrücke. Dann müsse man über die Brücke und direkt danach links eine Rampe hinunter zur südlichen Umleitungsstraße fahren.

Am östlichen Teil der Nordumfahrung des Knotens Mitte wird noch gebaut (links zu sehen). Rechts die bisherige Unterführung ...
Am östlichen Teil der Nordumfahrung des Knotens Mitte wird noch gebaut (links zu sehen). Rechts die bisherige Unterführung beziehungsweise Brücke, die demnächst ausgebaut wird. | Bild: Zoch, Thomas

Allensbachs Bürgermeister Stefan Friedrich hofft auf gegenseitiges Verständnis. „Jetzt merkt man schon, dass die Baustelle sehr nah ist“, sagt er. Das werde nun spürbar für die Anwohner und ebenso für die Autofahrer, weil die üblichen Auf- und Abfahrten nicht mehr zur Verfügung stehen. „Das ist natürlich eine Umstellung, aber man wird sich daran gewöhnen“, vermutet Friedrich.

Aus Rücksicht auf Anwohner gebe es immerhin in der Bauphase Geschwindigkeitsbegrenzungen und später im Ausbau Lärmschutzmaßnahmen, betont der Verwaltungschef. „Wir sind auf der Reise zur richtigen Lösung.“