Die kleine Parkanlage mit Spielplatz-Areal in der Ortsmitte von Eggingen ist zu einem richtigen Anlauf- und Treffpunkt nicht nur der einheimischen Bevölkerung, sondern auch von vielen auswärtigen Besuchern geworden. Ein Jahr nach der Fertigstellung der grünen Oase am Mauchenbach haben wir uns umgehört und Eindrücke bei den Nutzern gesammelt.
- Bilanz des Bürgermeisters: Zufrieden zeigt sich auch Bürgermeister Karlheinz Gantert: „Mit der Umgestaltung der Ortsmitte hatten wir (Gemeinderat und Bürgermeister) stets nur ein Ziel vor Augen: eine Park- und Spielplatzanlage in der Ortsmitte zu schaffen, wo sich vom Kleinkind über die Heranwachsenden bis hin zu den Senioren sämtliche Generationen treffen, verweilen und aufhalten können. Aus den vielen lobenden und positiven Rückmeldungen, die wir seit der Corona bedingt inoffiziellen Öffnung im Mai 2020 erhalten haben, zeigen, dass wir mit der Umsetzung und Realisierung des Projekts genau unser Ziel erreicht haben.
- Maistreich und Dauergäste: Als Maistreich wurde am vergangenen Samstag weithin sichtbar der während der Pandemie gesperrte Bolzplatz kritisiert und mit dem Flughafen Berlin verglichen, dennoch überwiegen die positiven Stimmen, was Eggingens grünes Dorfzentrum anbelangt. Nicht nur bei Sonnenschein tummeln sich die Menschen dort, auch bei trübem Wetter wird hier gerne gespielt.

Darüber sind sich die jugendlichen Dauergäste einig: Benjamin Stamm (acht Jahre), Philipp Vogelbacher (zwölf), Albert Schneider (neun), Lea Wassel (zehn), Alessio Dallava (sechs), Leni Vogelbacher (zehn), Anton Ströbele (acht) und Jonael Stamm (vier) waren am trüben Dienstagnachmittag wie an jedem Tag außer am Wochenende auf dem Platz und beantworteten gerne die Fragen.
Zu den Hauptattraktionen gehören nach wie vor Seilbahn und Nestschaukel, doch auch „Eis-Fangis“ auf dem Rund und der Wiese wird gerne gespielt. Die Mütter Jessica Schloithe und Katrin Stamm packen einfach Kaffee und Snacks ein, um für den Tag auf dem Platz gerüstet zu sein, denn sie verbringen regelmäßig mehrere Stunden dort. Bis die Toilette im Rathaus wieder zugänglich ist, nutzen sie die öffentliche Toilette bei der Einsegnungshalle auf dem benachbarten Friedhof.

Dass der Bolzplatz so gerne bespielt würde, erlebt auch Jugendpastor Andre Reich. Als Familienvater verbringt auch er viel Zeit auf dem Spielplatz, rät den Kindern aber immer davon ab, die rot-weißen Absperrungen zu umgehen: „Bis die Tore angebracht sind, ist es besser, zu warten. Bevor ein Kind stolpert und sich ein Loch im Kopf holt, auch wenn das Spielen verlockend ist.“

- Freiluftgottesdienst im Versammlungsrund an Christi Himmelfahrt: Erstmals gemeinschaftlich genutzt werden soll der runde Versammlungsplatz unterhalb der Schule in Eggingens neuer Ortsmitte an Christi Himmelfahrt, allerdings nur bei guter Wetterlage. Die Seelsorgeeinheit Eggingen-Stühlingen Heilig Kreuz lädt zum Freiluftgottesdienst am Donnerstag, 13. Mai, um 10 Uhr mit musikalischer Umrahmung durch Chorsänger ein. Stühle sollen selbst mitgebracht werden.

- Aktionen: Die Feuerwehr Eggingen hatte bereits für Halloween 2020 Essen zum Mitnehmen und einen Kürbis-Schnitzwettbewerb im Rund geplant, dann jedoch abgesagt wegen der Pandemie, um vor Ansteckung zu schützen. Außer von Einzelpersonen und Familien wird der Platz bisher nur von der Grundschule unter Lehreraufsicht genutzt. Die Viertklässler hatten im Sommer 2020 erstmals das Rund mit Kreidebildern zum Abschied geschmückt, bis der Regen sie fortgewaschen hat.

- Intelligenter Spielplatz: Nach der Überschwemmung 2021 war der Bereich mehrere Tage lang gesperrt, da Spielplatz und Wege überspült worden waren. Wie Landschaftsarchitekt Klaus Wiederkehr aus Nürtingen versprochen hatte, hat die Krambamboul-Spiellandschaft aus nicht imprägniertem Robinienkernholz aus einheimischen Forsten keinen Schaden genommen.

Der von ihm „intelligenter Spielplatz“ genannte Bereich hatte dem Hochwasserschutz gedient. Das stromabwärts liegende Gelände blieb verschont, ganz wie im Voraus eingeplant. Die Kinder erkunden den Mauchenbach seit diesem Frühjahr vermehrt, sie überspringen den Bach, stehen knietief im Wasser oder verlegen die Steine so, dass ein Weg entsteht, um die Seilbahn trockenen Fußes nutzen zu können.

- Müll und Lärm: 2020 gab es in den Sitzungen des Gemeinderats vermehrt Kritik der Anwohner wegen Müll- und Lärmbelästigung. Inzwischen wurden sämtliche Müllbehälter aufgestellt, inklusive der Hundetoilette, und die Gemeinderäte Holger Kostenbader und Angela Rohr sowie Jugendpastor Andre Reich (Jugendkirche) hatten die jugendlichen Nutzer angesprochen und miteinbezogen in die regelmäßige Müllsammlung.

Eines der beiden Skater-Elemente wurde mit natürlichem Material (Holzpellets) gedämpft, nächtliche Ruhestörer werden nicht geduldet, auch hier wird vermehrt eingeschritten. Als verbleibender Kritikpunkt wurde in einer der Gemeinderatssitzungen der Zugang von der stark befahrenen Bonndorferstraße genannt, hier konnte bislang keine Lösung gefunden werden.