Ohne Gegenstimme hat der Gemeinderat Wutöschingen den Haushaltsplan für das laufende Jahr verabschiedet. Erträgen von 18,4 Millionen Euro stehen Aufwendungen von 18,2 Millionen Euro gegenüber. Im Ergebnishaushalt kann laut dem Zahlenwerk von Rechnungsamtsleiter Sascha Morath ein Überschuss von 1,1 Millionen Euro erwirtschaftet werden. Die Lücke von rund 2,9 Millionen Euro für geplante Investitionen wird aus den Rücklagen geschlossen, erklärte Bürgermeister Georg Eble.

Steuern und Zuweisungen

Bei der Grundsteuer wurden 775.000 Euro Einnahmen im Haushalt veranschlagt. Aufgrund des Neubaugebiets wird bei der Grundsteuer B mit Mehreinnahmen in Höhe von rund 10.000 Euro gerechnet, in der Summe sind es 750.000 Euro. Positiv entwickeln sich auch die Gewerbesteuereinnahmen. Durch die Erweiterung des Gewerbegebiets in Horheim rechnet die Verwaltung mit einer weiteren Steigerung, sodass von 2,5 Millionen Euro auszugehen ist. Der Gemeindeanteil bei der Einkommensteuer steht mit vier Millionen Euro im Haushaltsplan.

Ein weiteres Großprojekt ist die Weiterführung der Erschließung des Horheimer Gewerbegebiets.
Ein weiteres Großprojekt ist die Weiterführung der Erschließung des Horheimer Gewerbegebiets. | Bild: Gerald Edinger

Ebenfalls eine deutliche Steigerung ist bei den sogenannten Schlüsselzuweisungen vom Land eingeplant. Im Vergleich zum Vorjahr (2,9 Millionen) wird nun mit 3,7 Millionen Euro gerechnet. Weitere Zuweisungen von Bund, Land und Gemeinden stehen mit 2,7 Millionen im Haushalt. Größter Posten für Sachkostenbeiträge vom Land ist die Alemannenschule (709.000 Euro). Bei den Ausgaben für den Neubau spricht Eble von „einer Punktlandung“. Der Kostenrahmen wurde nur um 20.000 Euro überschritten und für das Neun-Millionen-Euro-Projekt gab es Zuschüsse in Höhe von vier Millionen Euro. Die fünf Kindergärten erhalten 1,3 Millionen Euro.

„Für Kindergartenplätze gibt es eine hohe Nachfrage, wir müssen sehen, wie wir das lösen können“, sagte Eble. Das Angebot der Sprach-Kita wurde für zwei Jahre verlängert und wird mit 320.000 Euro von Land bezuschusst. Rund 80.000 Euro mehr als 2022 wird die Kommune aus Gebühren einnehmen. Hier sind 1,3 Millionen Euro veranschlagt. Auf rund 1,5 Millionen Euro belaufen sich die Einnahmen aus Verkäufen, Miete und Pacht. Aus dem Verkauf von Grundstücken im Gewerbegebiet Horheim (500.000 Euro) sowie Fördergeldern für den Neubau der Alemannenschule sind weitere 552.900 Euro eingeplant.

Ausgaben und Investitionen

Ein dicker Brocken sind die Ausgaben für das bei der Gemeinde beschäftigte Personal. Vorsorglich wurde eine Lohnsteigerung von sechs Prozent eingerechnet, obwohl die Tarifverhandlungen noch laufen. Erwartet werden hier Aufwendungen in Höhe von fünf Millionen Euro. Zum Erhalt der Infrastruktur sowie Verwaltungs- und Betriebsausgaben stehen 4,6 Millionen Euro im Haushalt. Für die Finanzausgleichsumlage sind zwei Millionen Euro im Haushalt, ferner wird die Gemeinde rund drei Millionen Euro Umlage an den Landkreis abführen.

Georg Eble, Bürgermeister von Wutöschingen.
Georg Eble, Bürgermeister von Wutöschingen. | Bild: Gerald Edinger

Die größten Investitionen sind der Erwerb von Grundstücken für ein Neubaugebiet im Anschluss an die bereits vorhandene in Richtung Schwerzen. Hierfür sind 840.000 Euro in den Haushalt eingestellt. Die Friedhofshalle wird für rund eine halbe Million Euro saniert. Der Kauf des Pfarrhauses direkt hinter dem Rathaus ist mit 312.000 Euro veranschlagt. Hier sollen nach der Sanierung im Erdgeschoss 16 Plätze für eine Tagespflegeeinrichtung entstehen, das Obergeschoss wird für Betreutes Wohnen genutzt. Für die Planungen sind 100.000 Euro vorgesehen.

Rita Billich
Rita Billich | Bild: SK

350.000 Euro stehen für die Fertigstellung der Sportanlage zur Verfügung. In diesen und im nächsten Jahr steht der Bau eines Regenüberlaufbeckens in Degernau an. Hier wird mit Kosten von 650.000 Euro gerechnet. Der Spielplatz in der Wutachstraße wird für 190.000 Euro neu gebaut. Ein weiteres Großprojekt ist die Weiterführung der Erschließung des Horheimer Gewerbegebiets. Auch hier ist die Nachfrage größer als die vorhandenen Flächen. Vier Firmen werden hier bauen.

Alexander Bulz
Alexander Bulz | Bild: SK

Der Schuldenstand wird von der Verwaltung mit 3,1 Millionen Euro angegeben, was einer Pro-Kopf-Verschuldung von 465,48 Euro entspricht. Bis zum Ende des Jahres sollen die Schulden noch 2,5 Millionen betragen.