Sandra Holzwarth

Die International Wine & Spirit Competition (IWSC) in London zählt zu den größten und prestigeträchtigsten Spirituosenwettbewerben der Welt. Rund 800 verschiedene Gins aus 90 Ländern wurden in diesem Jahr präsentiert – und der Wutach-London-Dry Gin aus der Edel-Destillerie Indlekofer in Wutöschingen wurde von der Jury mit Silber ausgezeichnet.

Der Wutach-Gin aus der Manufaktur Indlekofer.
Der Wutach-Gin aus der Manufaktur Indlekofer. | Bild: Sandra Holzwarth

Der junge Brenner Marco Indlekofer ist glücklich über diese Auszeichnung. „Für uns war es nicht nur eine Premiere, an der IWSC teilzunehmen, sondern auch überhaupt der erste Gin, den wir gebrannt haben“, verrät der 36-Jährige, der die kleine Nebenerwerbs-Brennerei in vierter Generation führt. Zu Weihnachten 2019 hatte er den ersten Gin auf den Markt gebracht. „Bei den Kunden kam unser Produkt sehr gut an, und mich selbst hat er so überzeugt, dass ich im Januar eine Kostprobe zur Prämierung nach London geschickt habe.“

Marco Indlekofer an der Destille.
Marco Indlekofer an der Destille. | Bild: Sandra Holzwarth

Es war ein guter Start für das neue Trend-Getränk der kleinen Wutöschinger Manufaktur, in der bisher ausschließlich Schnaps und Liköre gebrannt wurden. 2017 hat Marco Indlekofer die Brennerei von seinem Vater Reinhold übernommen, der seine 40-jährige Erfahrung aber weiterhin gerne mit einbringt. Die Symbiose aus Tradition und Innovation geht weiter, denn in imposanten Eichenfässern reift derzeit auch ein Whisky heran. Zu Weihnachten wird ein auf 70 Flaschen limitierter Single Malt die Produktpalette ergänzen.

„Ich tüftele gerne an neuen Rezepturen und möchte das Angebot auch für ein junges Publikum attraktiv gestalten. Der Gin war da ein guter Einstieg“, erklärt Marco Indlekofer. Produziert wird in Bio-Qualität. Neben dem klassischen Gin hat Indlekofer auch die Variante Wildberry kreiert. Auch ein Williamsbrand, im Whiskeyfass gereift, ist ein besonderes Produkt der kleinen Manufaktur. „Obstbrände bleiben aber nach wie vor unser Hauptgeschäft“, sind sich Vater und Sohn einig.

Marco Indlekofer liebt die Arbeit in der Brennerei.
Marco Indlekofer liebt die Arbeit in der Brennerei. | Bild: Sandra Holzwarth

2018 hat Marco Indlekofer in eine neue Destillerie investiert, die sich im Verkostungsraum präsentiert. Marco Indlekofer hat das Ganze zu einer computergesteuerten Brennanlage ausgebaut. Tatkräftig unterstützt wird er von seiner Lebensgefährtin Isabel Hagmann, die im Verkauf hilft und auch eine eigene Gin-Marmelade kreiert hat, die zu Weihnachten ins Angebot aufgenommen wird. „Ohne Isabell wäre die Arbeit in diesem Umfang nicht möglich“, sagt Marco Indlekofer.

Ruhe und Gelassenheit

Die Arbeit in der Brennerei ist zeitintensiv, beschäftigt ihn jeden Tag. Indlekofer ist mit Leidenschaft dabei. „Beim Brennen finde ich zu Ruhe und Gelassenheit“, sagt er. Bereits dem Großvater hat er als Kind über die Schulter geschaut und sein Handwerk vom Vater gelernt. Der ist stolz auf seinen Sohn. „Marco hat tolle Ideen und bringt frischen Wind in die Brennerei“, lobt der erfahrene Schnapsbrenner. „Mit Gin konnte ich zuerst nicht viel anfangen, aber inzwischen trinke ich ihn sehr gerne.“

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