Wer ist diese Teresa Rizo alias „Franzi Riedinger“ eigentlich? Und wer erzählt denn gerade solch ungeheure Sachen? Das fragten sich die etwa 160 Besucher der Klosterschüer während zumindest zu Beginn des Auftritts. Ist Teresa oder Franzi die bitterböse Statikerin, die charmante Naive aus Soacherding, die Jodel-Dozentin oder die Beauftragte der bayerischen Landesregierung, die die weißblaue Lebensart in die Welt hinaustragen soll? Natürlich ist das Programm „Selten Schön“ ein bisschen von beiden Personen – der realen und der fiktiven. Dazu begeisterte die Münchner Schauspielerin und Sängerin das Publikum mit ihrer tollen Sopran-Stimme.

Es dauerte nicht lange, da war der Funke auf das Publikum übergesprungen. Das angenommene Applausometer schlug immer wieder kräftig nach oben aus. Es war einfach großartig, wie Franzi zum Finale ihres Auftritts den Besuchern das Jodeln beibrachte und die Besucher hinterher sagen konnten: Ich kann jodeln – zumindest ein bisschen. Franzi hatte damit ihren Auftrag, die bayerische Lebensart in die Lande zu tragen jedenfalls mit Bravour erfüllt.

Mit einem kräftigen Schuss gespielter Naivität, erzählt sie absonderliche Geschichten aus ihrer Kindheit. Beispielsweise, dass ihre einäugige Mutter Resi Riedinger, eine Jodel-Legende, ihr statt einer Brotbox, eine Zyankalikapsel einpackte. Sie schilderte, wie ihre Mutter sie dazu animierte, „das Gesicht für Dixi-Klos“ zu werden. Damit habe sie ihr die ganze Kindheit versaut.

Jodeln ist für Franzi eine Herzensangelegenheit, fast hätte sie sogar eine CD aufgenommen – der Versuch scheiterte. Zudem hatte sie einen schweren „Stimmunfall bei der Weltmeisterschaft im Kehlkopfspringen in Toronto“. So wurde sie Dozentin für therapeutisches Jodeln in Volkshochschulen, Hospizen – und in der Klosterschüer. Großartig, wie sie die Besucher zu „Entspannungsübungen“ als Vorstufe zum Jodeln animierte. Sie selbst zeigte dabei Mut zur Hässlichkeit.

Satirisch und sozialkritisch arbeitet sie die Geschichte von Maria und Josef als abgewiesene Asylsuchende im Schüler-Krippenspiel und vom zunächst gemoppten Rentier Rudolph auf.

Auch der bayerische Ministerpräsident Markus Söder kommt beim Auftritt von Teresa Rizo als Franzi Riedinger nicht ungeschoren davon. Nach so vielen skurrilen Geschichten kam auch der makabre Abgesang auf ihre Mutter für das Publikum nicht mehr überraschend.

So geht es weiter: Der Kulturring Wutöschingen präsentiert am Sonntag, 26. März, um 16 Uhr Alexander Mabros – „Rätsel, Wunder, Phänomene“. Ein Programm für große und kleine Fans von Zauberei, Magie und Wissenschaft auf der Bühne der Klosterschüer. Karten gibt es im Rathaus Wutöschingen, Annette Loll, Telefon 07746 85211, E-Mail: aloll@wutoeschingen.de.