Jugendliche und Führungskräfte aus der Region wollen die Welt verändern. Beim Dialogprojekt der Hochrheinkommission coachten 14 Jugendliche sechs namhafte Führungskräfte aus der Grenzregion am Hochrhein, schreibt die Hochrheinkommission (HRK) in einer Pressemitteilung.

„Politik und Verwaltung wollen viel für Jugendliche tun und sie mit einbeziehen, doch leider fehlen oft Zeit und Gelegenheit, für einen intensiven Austausch“, schreibt die HRK. Jugendliche seien Experten für ihren Alltag und lieferten mit einem frischen Blick schnell Lösungen auf jugendbetreffende Fragen. Diese Stärke nutze das Projekt der Hochrheinkommission „Jugendliche coachen Führungskräfte“. Im Mittelpunkt standen folgende Fragen: Wie können Jugendliche für mehr politisches Engagement gewonnen werden? Wie soll die zukünftige Kommunikation des Kantons Schaffhausen mit jungen Menschen aussehen? Wie wird der Landkreis Waldshut attraktiv für junge Fachkräfte?

14 Jugendliche aus dem Kanton Schaffhausen und dem Landkreis Waldshut trafen sich an drei Tagen in Hallau und Wutöschingen. Sie erlernten Coaching-Methoden, Gesprächsstrategien und erhielten Einblicke in Politik und Verwaltung. Eine Teilnehmerin ist die 17-jährige Besan Nijem, Schülerin des Hochrhein-Gymnasiums Waldshut, die ihre Erfahrung so beschreibt: „Ich fand es schön, zu erleben, dass sich die Führungskräfte für unsere Meinung interessierten und uns in effektive Entscheidungsprozesse einbezogen haben. Jetzt verstehe ich besser, wie die Politik tickt – und ich hatte Spaß dabei.“

Das Gespräch zwischen Jugendlichen und Entscheidungsträgern ist Kernstück des Projekts: Führungskräfte aus Politik und Verwaltung bringen Probleme aus ihrem Arbeitsalltag mit und bitten Jugendliche um eine Lösung. Landrat Martin Kistler, der auch Präsident der HRK ist, fragte die Jugendlichen, wie das Landratsamt als Arbeitgeber an Attraktivität gewinnen könnte. Sein Fazit: „Das gesellschaftliche Miteinander lebt vom Austausch und dem Miteinander der Generationen. Über die Begegnung mit den Jugendlichen und deren wichtige Impulse habe ich mich daher sehr gefreut.“

Patrick Strasser, Regierungsrat im Kanton Schaffhausen und Vize-Präsident der HRK, ergänzte: „Der wertvolle Input der Jugendlichen bringt uns erfahrene Politikerinnen und Politiker dazu, Dinge aus neuen Perspektiven zu betrachten und so zu neuen Lösungen zu kommen.“ Die Gemeindepräsidentin von Hallau, Nadja Hallauer, resümierte: „Für mich war es eine Bereicherung, mit den jungen Leuten zusammen zu sein, gegenseitig Fragen auszutauschen und wertvolle Tipps zu erhalten. Dabei haben die Jugendlichen betont, wie wichtig einen transparenten Austausch auf Augenhöhe mit ihnen ist, dass wir unsere komplexen Themen versuchen, in ihre Sprache zu übersetzen und sie auf den ihnen bekannten Social-Media-Kanälen versuchen, zu erreichen. Junge Erwachsene formulieren den Insta-Post einer Behörde? Ideen, die wir prüfen sollen.“

Das Dialogprojekt wurde von der Schweizer Stiftung Movetia mit rund 20.000 Franken unterstützt. Movetia fördert Austausch, Mobilität und Kooperation in der Aus- und Weiterbildung sowie in der Jugendarbeit – in der Schweiz, in Europa und weltweit. Das Projekt soll 2024 weitergehen.