Wutöschingen – Joey Kelly referierte bei der Mitgliederversammlung der Volksbank Klettgau-Wutöschingen in der prall gefüllten Alemannenhalle Wutöschingen. 700 Besucher wollten den Extremsportler, Sänger der Kelly Family, Manager und Familienvater live erleben und wurden nicht enttäuscht. Neben seiner Erfolgsgeschichte brachte er sein Buch „Hysterie des Körpers“ sowie ausreichend Musik-CDs der Kelly Family mit, die er kostenlos verteilte und signierte.
Herrlich selbstironisch erinnerte Joey Kelly an die Zeit der musikalischen Familie, die nur deswegen mit Singen begonnen hatte, da sie 1979 in Rom ausgeraubt wurde. Bilder und Videos auf der Großleinwand ergänzten den Vortrag. „Haben Sie mich erkannt? Ich bin der vorne links, der nicht singt.“ Der Vater hatte die Familie zusammengehalten, sie sangen in der Anfangszeit vor wenig Publikum. Später hatten sie über eine Million Mark in gelben Postkisten auf dem Hausboot gebunkert: „Wir waren ein verrücktes Team. Auch ein starkes Team. Glück ist kein Zufall.“
Seine sportliche Laufbahn begann ganz unspektakulär mit einer Wette gegen seine Schwester Patricia. War er bei seinem ersten Triathlon noch fast ertrunken, hatte ihn doch der Ehrgeiz gepackt: „Das schaffst du!“ Er begann, nachts nach den Auftritten zu trainieren und sich konkrete Ziele zu stecken. „Ich kenne jede Stadt in der Nacht.“ Laut der Jugendzeitschrift Bravo war er der unbeliebteste Kelly der Familie, heute ist er der bekannteste und erfolgreichste. Mit Mut, Disziplin und Leidenschaft bewältigte er den Ironman innerhalb von zwölf Monaten ganze acht Mal. Diesen Rekord hat vor ihm noch keiner geschafft.
Vom Ultraman auf Hawaii über den Sahara-Wüstenlauf, Badwater Run im Death Valley und Alaska 100-Meilen-Race bis hin zum Bike-Rennen „Race across America“ hat er bisher alle Events erfolgreich absolviert. Als Dauergast war er bei Stefan Raabs sportlichen TV-Herausforderungen dabei und freute sich besonders über den jüngsten Sieg bei der Wok-WM: „Ich habe zum ersten Mal nicht geschummelt!“ Die „Hysterie des Körpers“, so der Titel seines zweiten Buches, erlebte er beim Deutschland-Lauf. Von der Nordsee bis zur Zugspitze lief er einmal durch ganz Deutschland ohne Geld, ohne Zelt, ohne zu betteln und ohne sich etwas schenken zu lassen. Knapp 18 Tage später und 15 Kilogramm leichter erreichte er sein Ziel.
Auch, wenn sein Team mit Teamchef Markus Lanz bei der Expedition zum Südpol erst als zweites angekommen ist, sieht er sich als Sieger, da das Team komplett war. Nach seinem Bericht über den Marathon des Sables, einem anspruchsvollen Etappen-Ultramarathon in der marokkanischen Sahara, nennt er den Teamgedanken als wichtigen Aspekt seiner Leistung: „Ohne mein Team würde ich nicht mal mehr den letzten Platz schaffen!“ Wertvoller ist für ihn der Sieg über den eigenen Körper, nachdem er „das Jammern im Kopf eingestellt“ hat: „Das ist ein größerer Erfolg, als im Stadion vor über 50 000 Menschen musizieren zu dürfen!“
Vorstandssprecher Ekkehard Windler von der Volksbank Klettgau-Wutöschingen begrüßte die anwesenden Mitglieder der mit 11 500 Mitgliedern größte Mitgliedergemeinschaft im Geschäftsgebiet. Anlässlich des 125-jährigen Jubiläums 2017 bot er den Mitgliedern die Zeichnung weiterer Geschäftsteile an und legte ihnen das Gewinnsparen ans Herz „getreu dem Motto helfen, sparen und gewinnen.“
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