Drei Jahre musste der Bürgi auf diesen Tag warten und so verwundert es nicht, dass Rathauschef Michael Thater bereits ungeduldig an der Tür auf den Besuch der schönen Wiiber wartet. „Es war eine echte Leidenszeit!“, so der Gastgeber. Aber die Durststrecke ist bei Sekt, Brezeln und Musik schnell vergessen und die rund 40 Wiibern feiern ausgelassen im festlich geschmückten Trausaal.

Nachdem sich die langjährige Anführerin Susanne Kallweit in diesem Jahr nach Köln abgesetzt hat – „Wir wünschen ihr saumäßig Heimweh!“ – übernahm Inge Hemberger wieder die Bütt.

2020 habe man die 40. Wiiberrätschede gefeiert, jetzt fange man nach Zwangspause wieder neu an, so Hemberger. Und verband ihre Ansprache gleich mit einem Aufruf: Ein neues Oberwiib werde gesucht. „Es isch de schönschti Job uff Erden! Wenn de Bürgi nit scho Bürgi wär, ich spür‘s: Er täts gern werde! Aber nüt isch – mir überlön de Superposchte nit imme Maa!“
Bürgermeister gefällt auch mit grauem Haar
Frohsinn, Mut und natürlich Rock und Hut, mehr brauche es nicht. Und ganz spontan findet sich eine neue Viererspitze: Das selbsternannte „Quattro Infernale“ bestehend aus Beate Schlachter, Anita De Horna, Sabine Borsitz und Heike Sonner ist bereits voller Tatendrang. Doch erstmal geht es dem Bürgi an den Kragen – oder vielmehr ans Silberhaar. Denn die Wiiber haben den Fotobeweis: Von Michael dem Ersten – „der Schönste!“ bis hin zum ergrauten Michael dem Dritten mit „grosse Wisse“: Den Wiibern gefällt ihr Bürgi auch mit Silberfäden im Haar.

Und wenn es am schönsten ist, dann ziehen die Wiiber weiter. Denn die Wehrer Geschäfte warten bereits darauf, die Wiiber zu empfangen und zu bewirten. „Wir sagen Dankeschön, wir sagen auf Wiedersehn“, so singen die schönen Wiiber zum Abschied – denn „morgen isch alles vorbi!“