Einen zweistelligen Millionenbetrag hat die bislang in Wehr ansässige Firma Kownatzki Premium Gears (KPG) in ihren neuen Standort in Albbruck investiert. Zwischen Bundesstraße 34 und Bahnlinie ist in den vergangenen Monaten eine 5000 Quadratmeter große neue Produktionshalle entstanden, gleich daneben ein dreistöckiges Verwaltungsgebäude für Büros, Konferenz- und Sozialräume.
„Im Vergleich zu unserem bisherigen Standort haben wir anderthalb Mal so viel Fläche zur Verfügung“, so Günter Ebi, geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens, das sich vor allem in der Herstellung von Getriebeteilen und Zahnrädern einen Namen gemacht hat.
In Wehr wurde der Platz knapp
In Wehr ist KPG in den vergangenen Jahren an seine Grenzen gestoßen – was vor allem an der Sparte liegt, die Günter Ebi mitbrachte, als er 2017 Mehrheitsgesellschafter und Geschäftsführer des Unternehmens wurde: Der Service für Generatorenhersteller. Tonnen schwere Kraftwerksgeneratoren werden von KPG demontiert und generalüberholt. Gerade für diese über zehn Meter langen Generatorenteile fehlte in Öflingen der Platz. Das Rangieren der Teile wurde da zum Geduldsspiel, denn gerade einmal 400 Quadratmeter standen hier für dieses Abteilung zur Verfügung. Bald werden es vier Mal so viel sein.

Für die Zukunft vorgesorgt
Während in Öflingen Werkstücke mit einem Gewicht von maximal 50 Tonnen gehoben werden können, sind es in der neuen Halle in Albbruck bis zu 63 Tonnen. Die Produktionshalle ist zudem mit zwölf Metern fünf Meter höher als bisher. Damit schafft sich das Unternehmen Potenzial für mehr Aufträge und neue Kunden. Apropos Potenzial: Gleich neben der Werkhalle hat sich KPG schon ein weiteres Grundstück für die nächste Erweiterung gesichert.
Produktion soll effizienter werden
Aber auch beim ursprünglichen Standbein der Firma, der Zahnrad- und Getriebefertigung, soll sich einiges verbessern: „Mit dem Neubau erreichen wir eine wesentlich höhere Effizienz“, so Ebi. Waren die Produktionsabläufe in Wehr durch die räumlichen Gegebenheiten stark verschachtelt, nutzt die Firma den Neubau für klare Strukturen und eine gerade Produktionslinie.
Firma produziert Strom selbst
Energetisch entspricht das Gebäude dem hohen KfW-55-Standard, eine 250-KW-Photovoltaikanlage auf dem Dach soll einen Großteil des benötigten Stroms produzieren. Und natürlich stehen auf dem Firmenparkplatz Ladesäulen für E-Autos und E-Bikes bereit.
Angenehme Bedingungen für die Belegschaft
Zu schaffen macht dem Unternehmen – wie vielen Arbeitgebern am Hochrhein – der Fachkräftemangel. „15 Prozent unserer Belegschaft sind heute Ingenieure“, so Ebi. Konkurrenz um gutes Personal gebe es im Maschinenbau nicht nur in der nahen Schweiz, wo höhere Löhne gezahlt werden.

Deshalb setzt KPG auf andere Stärken: „Wir wollen in unserem Neubau attraktive Arbeitsbedingungen schaffen“, erklärt der Firmenchef. Dies beginnt in der Werkhalle, wo eine ausgeklügelte Lüftung jederzeit für genügend Frischluft und ein Lichtsystem für tageslichtähnliche Stimmung sorgt. Statt Einzelbüros gibt es im Verwaltungsgebäude Bürolandschaften und Ruhezonen, Teeküchen und Aufenthaltsräume. „Etwas ganz Besonderes: Wir werden eine eigene Küche mit einem eigenen Koch haben, der das Mittagessen für die Belegschaft zubereitet.“
Umzug ab August
Den Umzug nach Albbruck plant KPG ab August – er wird mehrere Monate in Anspruch nehmen. „Die Produktion muss ja während dem Umzug weiter gehen“, so Ebi. Der Abschluss mit offizieller Einweihung des Neubaus ist für das Jahresende geplant.