Weithin war das Freudenfeuer zu sehen, ausnahmsweise von der Freiwilligen Feuerwehr entzündet. Zum zwanzigsten Mal und nach zwei Jahren Pause lud die Feuerwehr zum Scheibenfeuer und hunderte Besucher fanden den Weg auf die Wiese unterhalb vom Schneckenkarle – zu Punsch, Bratwurst und natürlich zum Scheibenschlagen.

Gewaltig: Das Scheibenfeuer war am Samstagabend weithin zu sehen und lockte hunderte Besucher an.
Gewaltig: Das Scheibenfeuer war am Samstagabend weithin zu sehen und lockte hunderte Besucher an. | Bild: Julia Becker

Feuerwehrkommandant Nico Bibbo freute sich besonders, dass viele Familien und Kindern gekommen waren:“Das ist richtig schön!“ Der Jahrhunderte alte Brauch findet traditionell am Wochenende nach Aschermittwoch statt. Um das Ende der Fasnacht zu begehen, den Winter auszutreiben oder sich einfach darin zu messen, wer die kleine Holzscheibe am weitesten schlägt – es gibt viele Gründe, warum die Tradition so geschätzt und erhalten wird.

Vorglühen: Die kleinen Holzscheiben werden an kleineren Feuern zum Glühe gebracht.
Vorglühen: Die kleinen Holzscheiben werden an kleineren Feuern zum Glühe gebracht. | Bild: Julia Becker

Bereits der jüngste Nachwuchs steckt unter Anleitung die kleine Holzscheibe auf den Haselstecken, bringt sie im Feuer zum Glühen und versucht sich an der Rampe mit dem Abschlag. Richtige Könner erkennt man am langen Stecken: Damit könne man weiter schlagen, es sei aber auch schwerer, erklärt Bibbo.

Geschwungen: Wie kleine Ufos schwebten die Scheiben an den Stecken über den Besuchern – immer in Bewegung damit die Glut erhalten ...
Geschwungen: Wie kleine Ufos schwebten die Scheiben an den Stecken über den Besuchern – immer in Bewegung damit die Glut erhalten bleibt. | Bild: Julia Becker

Bis um Mitternacht fliegen die Scheiben, mal kürzer und mal scheint es fast bis hinunter nach Wehr. Am Sonntagmorgen machen sich die Feuerwehrleute dann ans Einsammeln der verglühten Scheiben.

Aufgewärmt: An mehreren kleinen Feuern wurde sich aufgewärmt und die Scheiben zum Glühen gebracht, bevor es wieder ans Scheibenschlagen ...
Aufgewärmt: An mehreren kleinen Feuern wurde sich aufgewärmt und die Scheiben zum Glühen gebracht, bevor es wieder ans Scheibenschlagen ging. | Bild: Julia Becker

Bis das große Feuer geräumt werden könne dauere es aber tatsächlich zwei bis drei Wochen. Erst dann sei die Glut genug abgekühlt, so Bibbo. Dann gehört die Wiese wieder den Kühen, die das ganze Spektakeln entspannt im Stall verschlafen haben.

Rückmeldung an den Autor geben