Der Dreiklang aus gutem Wetter, Naturparkmarkt und verkaufsoffenem Sonntag hat zahlreiche Besucher in die Wehrer Innenstadt gelockt. 28 Aussteller boten kulinarische Spezialitäten und Handwerk aus regionaler Produktion. Auch viel Wissenswertes gab es zu erfahren.

Am Morgen, als die Händler ihre Stände aufbauten, war der Himmel noch verhangen, und so mancher fragte sich, ob die Wetterprognose, die strahlenden Sonnenschein vorhergesagt hatte, recht behalten würde. Gegen Mittag zeigte sich die Sonne immer deutlicher, die Temperaturen stiegen unaufhaltsam und mit ihnen auch die Zahl der Besucher. „Vor zwei Monaten hatten wir erst 20 Anmeldungen, mittlerweile sind es 28 geworden“, erklärte Kulturamtsleiter Frank Wölfl, der für den Naturparkmarkt auf dem Talschulplatz verantwortlich war, während die Servicegemeinschaft Wehr den verkaufsoffenen Sonntag entlang der Hauptstraße organisiert hatte.

Zahlreiche Geschäfte nutzen die Besucherfrequenz und öffneten zwischen 12 und 17 Uhr ihre Pforten. Beim letzten Naturparkmarkt im Jahre 2021 herrschte noch ein strenges Corona-Regiment: Bänder und „Verkehrsregeln“ leiteten die Besucher über den Platz und verhinderten, dass sich die Menschen zu nahe kamen.

Am Sonntag indes herrschte wieder freier Personenverkehr und auch Warenverkehr, letzterer aber nur unter strengen Bedingungen. Alles, was auf dem Naturparkmarkt feilgeboten wurde, musste aus regionaler Produktion und heimischen Zutaten stammen, und dies ging so weit, dass beim Crêpes-Stand sogar Nutella „verboten“ war.

Wie viel die Region zu bieten hat, wurde beim Rundgang sehr schnell deutlich. Die Obstbrennerei Wuchner aus Gurtweil, die ihr 100. Jubiläum feiert, bot eine immense Auswahl an klassischen und experimentellen Bränden wie Steinpilz- und Bärlauch-Geist an. „Das Schöne an der Obstbrennerei ist, dass wir ein Produkt vom Anfang bis zum Ende verfolgen können, vom ersten Baumschnitt über die Pflege der Bäume und Sträucher bis zur Ernte der Früchte und schließlich zum Brennen“, so Andreas Wuchner.

Der Verein „Bauerngarten- und Wildkräuterland Baden“ aus Schopfheim zeigte eine „Kräuterorgel“, bei der heimische Kräuter aufgereiht waren, und Packungen mit bio-zertifizierten Kräutern, denen betörende Duftwolken entstiegen. Kunsthandwerker zeigten Nützliches und Schönes aus Holz, oder auch Ausgefallenes wie der Wehrer Bernhard Keller, der mit dem Klang seiner selbstgebauten Didgeridoos den Markt quasi inoffiziell eröffnete. Eine Fülle von frischem Obst und Gemüse, Fleisch- und Wildspezialitäten, Gebäck, Bienenwachskerzen, Honig, Marmelade und Gerichten aus heimischen Ackerfrüchten ergänzte das Programm.

Viel zu lernen gab es beispielsweise beim Angelsportverein, dem Naturpark Südschwarzwald, der VHS und der Ferienwelt Südschwarzwald oder beim Gewässerbiologen Michael Peter, der mit anschaulichen Experimenten die Phänomene strömenden Wassers erklärte.
