Auf einer Sommertour machte Justiz- und Migrationsministerin Marion Gentges (CDU) auf Einladung von Sabine Hartmann-Müller (MdL CDU) eine Besuch in der Wehrer Gemeinschaftsunterkunft. Neben einer Besichtigung der Einrichtung nahm sich die Ministern Zeit für Gespräche mit haupt- und ehrenamtlichen Helfer sowie Bewohnern der Gemeinschaftsunterkunft.

Mehr Flüchtlinge als 2015/16

„Die Migrationslage stellt uns derzeit vor große Herausforderungen“, so die Ministerin. So seien in diesem Jahr bereits 115.000 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine nach Deutschland gekommen, dazu 10.000 Flüchtlinge aus anderen Ländern. „Das sind weit mehr als die 101.000 Menschen welche 2015/16 kamen – aber in der Öffentlichkeit wird dies nicht so wahrgenommen.“

Hilfsbereit: Die Justiz- und Migrationsministerin Marion Gentges (CDU,mit Blumenstrauß) traf auf ihrem Besuch in der Wehrer ...
Hilfsbereit: Die Justiz- und Migrationsministerin Marion Gentges (CDU,mit Blumenstrauß) traf auf ihrem Besuch in der Wehrer Gemeinschaftsunterkunft mit der CDU-Landtagsabgeordneten Sabine Hartmann-Müller (Mitte rechts) nicht nur die CDU-Bundestagsabgeordnete des Landkreises Lörrach Diana Stöcker (links) und den Wehrer Bürgermeister Michael Thater (rechts) sondern auch zahlreiche haupt- und ehrenamtliche Helfer aus dem gesamten Landkreis. | Bild: Julia Becker

Hierfür gebe es zwei Gründe: Viele Kriegsflüchtlinge seien privat untergekommen und es gebe ein großartiges haupt- und ehrenamtliches Engagement. „Es wäre ohne Sie nicht möglich, herzlichen Dank dafür“, so die Ministerin an die zahlreich zum Ortstermin erschienenen Helferinnen und Helfer.

In Wehr habe man knapp 100 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in kürzester Zeit unterbringen könne, so Bürgermeister Michael Thater. Neben städtischen Unterkünften konnte hier mehrheitlich privater Wohnraum gefunden werden.

Gemeinschaftsunterkunft wird weiter gebraucht

In der Gemeinschaftsunterkunft leben aktuell 87 Personen aus elf Nationen, davon 15 Familien, so der Leiter der Unterkunft Harald Steidl. Nächste Woche würden neun weitere Personen erwartet – dann sei das Haus voll.

Dabei sei in der Vergangenheit sogar über die Schließung der Einrichtung diskutiert worden – für Steidl und auch Bürgermeister Michael Thater undenkbar. „Die Unterkunft war immer zu rund 80 Prozent belegt“, so Thater.

Spontan: Rdwan Alrei (links) nutzte die Gelegenheit, Ministerin Marion Gentges persönlich zu danken und überreichte spontan ein ...
Spontan: Rdwan Alrei (links) nutzte die Gelegenheit, Ministerin Marion Gentges persönlich zu danken und überreichte spontan ein Blumenstrauß. Der Syrer Alrei lebt seit eineinhalb Jahren in der Gemeinschaftsunterkunft, seine zwei Landleute erst seit einigen Monaten. | Bild: Julia Becker

Neben Vertretern von Politik und Kommune nutzen ehren- und hauptamtliche Helfer die Gelegenheit, der Ministerin von konkreten Herausforderungen zu berichten. So sei die Beantragung mancher Finanzmittel für Sprachkurse so komplex, dass sich die notwendige Arbeitszeit in Hinblick auf die möglichen Fördermitteln nicht lohne, so die Integrationsbeauftragte des Landkreises Antje Maurer. Dazu kämen die Herausforderung, überhaupt Dozenten für Sprachkurse zu finden.

Eingetragen: Ministerin Marion Gentges nutze ihren Besuch in Wehr um sich auch ins goldene Buch der Stadt einzutragen. Mit dabei sind ...
Eingetragen: Ministerin Marion Gentges nutze ihren Besuch in Wehr um sich auch ins goldene Buch der Stadt einzutragen. Mit dabei sind die CDU-Bundestagsabgeordnete des Landkreises Lörrach Diana Stöcker, die CDU- Landtagsabgeordneten Sabine Hartmann-Müller und Bürgermeister Michael Thater. | Bild: Julia Becker

Dies stelle man auch in Wehr fest, wo man versuche Sprachkurse über die VHS anzubieten, so Bürgermeister Thater. Lob für die teils unbürokratische Hilfsbereitschaft des Landratsamts gab es von Klaus Danner. Als ehrenamtliche Ombudsperson für Flüchtlingserstaufnahme im Land lobte Danner den Landkreis als „vorbildlich“. Ebenfalls vor Ort waren Vertreter der Helferkreise Laufenburg und Murg sowie von Refugees Integrated aus Bad Säckingen.

Dass es in Wehr keinen eigenen Helferkreis mehr gebe sei bedauerlich, so die gemeinschaftliche Ansicht. Die Hilfe werde weiterhin gebraucht. Es sei aber auch wichtig, das die Vertreter der Stadt die Ehrenamtlichen hier unterstützen.

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