Die hohen Investitionen der vergangenen Jahre in die Kläranlage senken die Betriebskosten. Davon profitieren die Bürger. „In den nächsten Jahren wird sich hier nichts ändern“, erklärte Bürgermeister Michael Thater im Gemeinderat Wehr zu den Abwassergebühren. „Wir haben mit den Investitionen alles richtig gemacht, sowohl vom Zeitpunkt als auch mit der Art der Maßnahme“, freut sich die kaufmännische Leiterin Andrea Frommherz. Durch die Klärschlammfaulungsanlage mit Blockheizkraftwerk konnten 2021 bereits 100.000 Euro an Stromkosten eingespart werden.

Insgesamt konnte Frommherz einen Gesamtüberschuss 2021 von knapp 100.000 Euro mitteilen. Noch höher fallen die Gebührenüberschüsse aus: für das vergangenen Jahr betrugen diese für Klärung und Kanal knapp 340.000 Euro. Als Teil der Daseinsvorsorge darf der Eigenbetrieb keine Gewinne erzielen und muss diese Überschüsse innerhalb von fünf Jahren über die Gebühren ausgleichen. Aus diesem Grund seien die 11 Millionen Euro Schulden auch nicht besorgniserregend, erklärte Frommherz. Anders seien Investitionen im Eigenbetrieb nicht möglich, da keine Rücklagen geschaffen werden dürfen. Die Zinsen der Darlehen seien niedrig, ein Teil habe man als Trägerdarlehen von der Stadt erhalten.

Seit dem Frühjahr 2020 ist die Klärschlammfaulungsanlage mit Blockheizkraftwerk in Betrieb. Mit der rund 2,8 Millionen Euro teuren Anlage wird die Menge an Klärschlamm reduziert. Dadurch sinken zum einen die Entsorgungskosten, zum anderen werden Strom und Wärme für den Betrieb der Kläranlage gewonnen.

Im letztem Jahr wurde mehr als 400.000 Euro für neue Zentrifugen und Luftleitungen investiert. Nun soll mit einer Photovoltaikanlage der nächste Schritt in Richtung Energieunabhängigkeit gegangen werden. Bereits im Juli wurde die Anlage ausgeschrieben, damals gingen aber keine Angebote ein. Diesmal war die Ausschreibung mit drei Angeboten erfolgreich. Den Zuschlag bekam die Firma OG Elpi aus Laufenburg für knapp 155.000 Euro. Bis die Solarenergie genutzt werden kann wird aber noch Zeit vergehen. Module und Wechselrichter seien verfügbar und könnten schon geliefert werden, so der technische Leiter der Anlage Frank Lückfeldt. Allerdings sei das Montagematerial teilweise nicht erhältlich. Man rechne darum mit einer Installation erst Anfang kommenden Jahres.