Die Tierklinik Partners will noch in diesem Jahr umziehen. Der langersehnte Notartermin habe bereits im Januar dieses Jahres stattgefunden, so Geschäftsführerin Elisabeth Bank.
Nur knapp 500 Meter vom aktuellen Standort sollen in der Rossmatt in Wehr südlich der Sewec Ozon neue und größere Praxis- und Klinikräume entstehen.
Anlässlich des Besuchs des CDU-Ortsvereins zusammen mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten Felix Schreiner erläutere Banks die nun konkret werdenden Zukunftspläne. So habe man nach langer Vorbereitung Anfang Januar rund 1,2 Hektar Fläche im Gewerbegebiet Rossmatt von der Stadt kaufen können. Hier sollen ab Frühjahr bis 2024 die neuen Räume entstehen.

Die Tierklinik stehe auf mehreren Säulen, so Banks: Kleintierklinik, die mobile Fahrpraxis und die Pferdeklinik. In allen Bereichen wolle man sich vergrößern und dazu mehr Raum für die behandelten Pferde bauen. Auch weitere Spezialisierungen seien eingeplant.

Durch das Baukastenprinzip soll dann auch in Zukunft einfacher vergrößert werden. Dazu habe die Tierklinik die Option, auch die restlichen rund 0,8 Hektar ganz im Süden des Bereichs zu erwerben, so Bürgermeister Thater. „Das war ein intensives Zusammenwirken und ein Riesenschritt im Januar“, so Thater weiter.
Umzug schon lange im Gespräch
Nun sei der Bauantrag in Vorbereitung. Schon vor vier Jahren habe man über die Expansion nachgedacht und bereits 2020 wurde über den Umzug auf die Rossmatt gesprochen, so Praxisgründer und Tierarzt Friedrich Andres. Doch die Mühlen in einem Großkonzern mahlen langsam: Seit 2018 ist die Tierklinik als Teil der mittlerweile internationalen Pferdemedizin-Klinikgruppe Altano, hinter der die Schweizer Ufenau Capital Partners als Investor steht.

Im Alltag arbeite das „Tierärztliches Kompetenzzentrum Wehr Altano GmbH“ aber unter eigener Leitung, erklärte Banks. Teil eines großen Netzwerks zu sein biete viele Vorteile, so Praxismanagerin Karin Wehrle: Neben Weiterbildungen und fachlichem Austausch bekomme man beispielsweise auch günstiger Konditionen beim Einlauf von Medikamenten. Zudem mache es die Praxis für neue Mitarbeiter attraktiver. Junge Tierärzte wünschen sich flexible Dienstzeiten, es gäbe eine zunehmende Spezialisierung in unterschiedliche Fachrichtungen und 24-Stunden-Dienste seien von alleine praktizierenden Ärzten kaum mehr leistbar. Darum gehe auch in der Tiermedizin der Trend hin zu Gemeinschaftspraxen, erklärt Andres.
Wünsche an die Politik
Für den Bundestagsabgeordneten Felix Schreiner hatte der Tierarzt eine ganze Wunschliste vorbereitet. So würden zu wenig Tierärzte ausgebildet und von den jährlich 1000 Absolventen würde sich nicht jeder zum Tierarzt eignen. Man brauche keine Zugangsbeschränkung sondern ein Pflichtpraktikum vor Studienbeginn, so Andres. Auch die Nähe zur Schweiz sei eine besondere Herausforderung. Deutsche Tierärzte seinen im Inland an die deutsche Gebührenordnung gebunden und hätten hohe Auflagen bei Einsätzen in der Schweiz. Umgekehrt seien Schweizer Tierärzte bei einem Einsatz in Deutschland nicht an die deutschen Vorschriften gebunden.
Hinzu kämen steuerrechtliche Herausforderungen, etwa wenn ein Pferd zur Behandlung nach Deutschland und wieder zurück in die Schweiz transportiert werden müsse. „Es geht mir nicht um Bevorzugung, sondern um fairen Wettbewerb“, so Andres. Als Konsequenz überlege man, nun eine Zweitpraxis in der Schweiz zu gründen.