Beim zweitägigen Westernfest der Sportschützen-Gesellschaft Wehr (SSG) herrschte in diesem Jahr nur ein überschaubarer Andrang der Besucher. Schießen unter Anleitung hat die Besucher dennoch fasziniert, manch Schuss war vergebens, manch Schützin war über ihre Zielsicherheit überrascht. Zum langjährig erprobten Ambiente kamen die Doppelaxt-Werfer verstärkt zum Zuge. Die Bogenstände haben vor allem die Jugendlichen angezogen.

Zum Westerfest der SSG Wehr gehört auch die stilechte Montur.
Zum Westerfest der SSG Wehr gehört auch die stilechte Montur. | Bild: Gerd Leutenecker

Die Böllerkanone stand in gebührlichem Abstand zu den Besuchern auf ihrer Lafette. Als Ankündigungsknall weithin vom Dinkelberg runter hörbar, hat die historische Wehrer Salutkanone mehrfach ihren Dienst über das Wochenende bewiesen. Oberschützenmeister Uwe Mühl begrüßte jeweils die neu eingetroffenen Promis und überließ gleich auch den Abzug für den Salutschuss den Gästen.

Bogenschießen konnte getestet werden.
Bogenschießen konnte getestet werden. | Bild: Gerd Leutenecker

Sorgsam gingen die Kanoniere Michael Huber und Markus Götte beim Beladen des Kanonenlaufs vor, „auch wenn‘s nur zur Show ist, da ist eine gute Portion an Pulver drin“, meinte Huber und blieb bei der Vorbereitung der Kanone akkurat.

Doppelaxtwerfen gehört ebenso zum Angebot der SSG Wehr.
Doppelaxtwerfen gehört ebenso zum Angebot der SSG Wehr. | Bild: Gerd Leutenecker

Sicherheit geht natürlich vor. Auf dem kompletten Gelände und an den Schießständen herrschte exakt diese Grundhaltung. Das Jedermann-Schießen verlangt immer eine Doppelbesatzung an Betreuern pro Stand. Bei der SSG Wehr weiterhin eine leichte Übung: „Wir sind mit Wettkampfschützen gut aufgestellt“, so Oberschützenmeister Norbert Mühl, der sich sich auf seine über 60 aktiven Schützen beim Vereinsfest verlassen kann.

So ein Vorderlader hat sein Gewicht, die Treffer am 50-Meter-Stand waren für die Laien dabei eher unterdurchschnittlich.
So ein Vorderlader hat sein Gewicht, die Treffer am 50-Meter-Stand waren für die Laien dabei eher unterdurchschnittlich. | Bild: Gerd Leutenecker

Rund um den Vogtsboden war eine gewohnte Klangkulisse. Die Vorderladergewehre haben ihre Lautstärke und sind häufig abgeschossen worden. Andreas Agster kümmerte sich um das Beladen, erklärte sorgsam die Handhabung und gab kleine Tipps beim Anvisieren. Das Ziel war jeweils ein Blecheimer in 50 Meter Abstand. „Fifty-Fifty Trefferquote in den zwei Tagen“, so Agster. Die Treffer wurden eher mit den Unterhebel-Gewehren erzielt als mit den schweren Vorderladern.

Trotzdem getroffen, der Rückschlag und das Mündungsfeuer an der Pistole war beherrschbar.
Trotzdem getroffen, der Rückschlag und das Mündungsfeuer an der Pistole war beherrschbar. | Bild: Gerd Leutenecker

Alle Wettkampfklassen konnten ausgetestet werden. Als Währung passend zum Westernfest waren wieder die selbstgemachten Dollarnoten im Umlauf. Am Pistolenstand kamen die Trommelrevolver zum Einsatz. „Wenig Rückschlag und recht angenehm mit Schwarzpulver zu schießen“, meinte ein Freizeitschütze, der sich zum ersten Mal die Erfahrung gegönnt hatte.

Testschützin am Unterhebelstand der SSG Wehr. Reichlich Gelegenheit beim Westernfest für Schießübungen war geboten.
Testschützin am Unterhebelstand der SSG Wehr. Reichlich Gelegenheit beim Westernfest für Schießübungen war geboten. | Bild: Gerd Leutenecker

In diesem Jahr kam das Westernfest ohne Bühnenprogramm aus, das Familienprogramm war wieder mit Pferden und dem Basteln von Traumfängern arrangiert. „Zum wievielten Male wird das Fest jetzt schon machen, ist in unseren Unterlagen nicht mehr feststellbar“, aber zumindest für das in zwei Jahren zu feiernde 100-jährige Jubiläum rückt die Vereinsgeschichte mehr in den Vordergrund, so Schützenchef Mühl.

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