Christiane Pfeifer

Sieben Schüler haben eigenständig drei Gokarts entwickelt und sich zum Abschluss ein Rennen mit den Gefährten geliefert. Die Firma Kownatzki in Wehr hatte den Metallfachschülern im zweiten Schuljahr ein zweiwöchiges Praktikum geboten.

Die Mitwirkenden an dem Pilotprojekt waren (hinten, von links): stellvertretender Schulleiter Ehrfried Mutter, Produktions-Manager ...
Die Mitwirkenden an dem Pilotprojekt waren (hinten, von links): stellvertretender Schulleiter Ehrfried Mutter, Produktions-Manager Robert Bernauer, Lehrer Markus Ruhnau, Geschäftsführer Günter Ebi, Marco Lerro, Islam Bazurkaev, Robin Baumgartner, Tim Hammer sowie die beiden ausgelernten Industriemechaniker Dominik Lehmann und Manuel Feser. Vorn auf den Gokarts (von links): Joseph Goldmann, Sandro Wiedner und Jerome Berger. | Bild: Christiane Pfeifer

Das Pilotprojekt der Firma Kownatzki, das erstmals allen Schülern der Metallfachschule im zweiten Schuljahr ein Praktikum bot, wurde gut angenommen. Lehrer Markus Ruhnau sagte: „In der Regel gehen die Schüler einzeln in das Praktikum.“ Die Schüler hatten zwei Wochen Zeit, um ihr Fahrzeug zu bauen und arbeiteten in drei Teams. Ruhman erläuterte: „Sie mussten sich selbst überlegen, wie sie das Projekt realisieren und Initiative zeigen.“ Für die Schüler selbst war es eine große Herausforderung, in einer Gruppe von unterschiedlichen Persönlichkeiten gute Teamarbeit zu leisten.

Sandro Wiedner hat bereits einen Ausbildungsbetrieb für nächstes Jahr. Er fängt als Industriemechaniker bei der Firma Rota in Öflingen ...
Sandro Wiedner hat bereits einen Ausbildungsbetrieb für nächstes Jahr. Er fängt als Industriemechaniker bei der Firma Rota in Öflingen an. „Die Zusammenarbeit hat Spaß gemacht“, sagt er. | Bild: Christiane Pfeifer

Kownatzki-Geschäftsführer Günter Ebi möchte das Projekt im nächsten Jahr wieder anbieten. Für ihn stehen die Begeisterung und der Spaß an der Metalltechnik im Vordergrund. „Die Firma Kownatzki möchte potenziellen Kandidaten für eine spätere Ausbildung die Möglichkeit geben, in den Betrieb zu schnuppern“, so Günter Ebi. Für das kommende Jahr wären es neun Schüler von der Metallfachschule, die laut Günter Ebi gerne für ein Praktikum kommen dürfen.

Islam Bazurkaev möchte sich als technischer Zeichner oder als Industriemechaniker bewerben und bleibt der Metallrichtung treu. „Ich war ...
Islam Bazurkaev möchte sich als technischer Zeichner oder als Industriemechaniker bewerben und bleibt der Metallrichtung treu. „Ich war anfangs skeptisch, aber zum Schluss hat es richtig Spaß gemacht“, sagt er. | Bild: Christiane Pfeifer

Die Gewerbeschule sieht das Angebot als gute Chance, die Jugendlichen in Fertigkeiten wie selbstständigem Arbeiten und Problemlösen zu schulen. Alle Beteiligten waren sich einig, dass die Arbeit in der zweiten Woche besser von der Hand lief, weil man als Gruppe schon besser zusammengearbeitet hat.

Joseph Goldmann freut sich auf seine Lehrstelle als Landmaschinenmechaniker. „Es war cool, ein Gokart selbst zu bauen. Die Leute bei ...
Joseph Goldmann freut sich auf seine Lehrstelle als Landmaschinenmechaniker. „Es war cool, ein Gokart selbst zu bauen. Die Leute bei Kownatzki waren sehr freundlich“, sagt er. | Bild: Christiane Pfeifer

Vier der sieben jungen Metallfachschüler haben für nächstes Jahr im September bereits eine Lehrstelle. Sie alle wollen dem Metallfach treu bleiben und haben sich als Industriemechaniker, Landmaschinenmechaniker oder als technischer Zeichner beworben. Lehrer Markus Ruhman berichtet aus Erfahrung, dass in der Regel erst nach dem Praktikum die Bewerbungen geschrieben werden. "Dass, wie in diesem Jahr, die Jugendlichen so früh eine Lehrstelle haben, ist selten."

Tim Hammer beginnt ebenfalls eine Lehrstelle als Industriemechaniker bei der Firma Rota. „Die erste Woche war schleppend, die zweite ...
Tim Hammer beginnt ebenfalls eine Lehrstelle als Industriemechaniker bei der Firma Rota. „Die erste Woche war schleppend, die zweite Woche war besser", lautet seine Bilanz zur Teamarbeit. | Bild: Christiane Pfeifer

Ruhman würde sich von seinen Schülern allerdings mehr Neugierde wünschen. Er sagte: „Die Schüler schauen online, was die fertigen Produkte kosten, und finden es einfacher, diese zu bestellen als selbst zu bauen.“ Mit dem Projekt konnten sie erfahren, wie viel Spaß es machen kann, Dinge selbst nach seinen Wünschen zu erschaffen.

Das könnte Sie auch interessieren
Rückmeldung an den Autor geben