Hansjörg Bader

Wehr (hjb) Drei Jugendorchester – ein Ziel: Dem Publikum gute Musik zu bieten. Und das schafften die Jugendkapelle, die Zöglinge der Stadtmusik Wehr (Nachos) und die Gäste vom Musikverein Rickenbach ganz ausgezeichnet. Zwei Stunden beste Unterhaltung boten die Formationen am Samstag in der gut besetzten Stadthalle. Etwas anderes als feine Blasmusik hören zu bekommen, ist bei dem Renommee, das die Jukas aus dem Wehratal und dem Hotzenwald haben, fast ausgeschlossen. Schließlich gingen beide mit besten Noten aus den letzten Wertungsspielen hervor, die Besucher konnten also schon Einiges erwarten und diese Erwartungen wurden nicht enttäuscht.

Der Vorsitzende der Stadtmusik, Harald Vesenmeier, freute sich in seiner Begrüßung besonders über die Anwesenheit des Rickenbacher Jugendorchesters. Einmal wegen der guten Verbindungen (die Hauptorchester hatten einmal zeitgleich denselben Dirigenten) und zum anderen wegen des Jubiläums der Jugendabteilung. Die Hotzenwälder feiern in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen. Vesenmeier unterstrich die Kraft der Musik. Sie verbinde, festige, sozialisiere und sei wichtig besonders im Leben und der Entwicklung von Kindern. So war dann auch sein Appell an alle, die Kinder in die Musikvereine zu schicken.

Die Wehrer Nachos begannen mit dem Programm. Seit zwei Jahren üben diese unter der Leitung von Joachim Pfläging. Der Weg war bisher nicht immer leicht, aber auch erfolgreich. Takte und Rhythmik bringen die Jungen und Mädchen immer besser in Einklang, auch das Zusammenspiel klappt und so hörte sich alles, was diese boten, recht gut an. 2018 sollen die Zöglinge ganz planmäßig in die Jugendkapelle integriert werden.

Ganz feine Blasmusik war danach von der Jugend der Stadtmusik unter Leitung von Birgit Trinkl zu hören. Welcher Stilrichtung sich das Orchester auch zuwandte, alle Melodien wurden sehr sicher und sauber gespielt. Ein Grundsatz der seit einem Jahr tätigen studierten Orchesterleiterin ist, die Musiker gut zu führen, das Beste an Leistungen aus diesen herauszuholen und ihnen die Freude an der Musik nicht zu vergällen. Die Wehrer hatten mehrheitlich schwungvolle bis poppige Kompositionen zu bieten.

Ein etwas anderes Bild bot das Jugendorchester Rickenbach unter der Leitung von Ralf Eckert. Schon rein optisch kamen die Musiker vom Wald anders daher. Schwarz deren Outfit und ein größeres Sammelsurium an Instrumenten gegenüber den Wehrern. Mehr Perkussion, also Schlag- und Effektinstrumente, dazu E-Gitarren und Xylophon. Und die alle wurden zur Freude des Publikums sehr gut, gekonnt, differenziert und zuweilen recht lautstark eingesetzt. Was besonders gefiel, die Kombination Vokalgesang und Blasmusik. Mit einem Lied in schwedischer Originalsprache überraschte Verena Wagner mit ihrer kräftigen Stimme.