"Ich freue mich über diese starke Liste, die wir nach einer schweren Kandidatensuche präsentieren können" – so fasste Christoph Schmidt, Fraktionssprecher der Freien Wähler (FW) im Gemeinderat das Ergebnis der Nominierungsversammlung der Wählervereinigung für die Kommunalwahlen am 26. Mai.

Tatsächlich ist es den Freien Wählern gelungen, aller zur Verfügung stehenden Plätze mit Bewerbern zu füllen. Nachdem drei altgediente Stadträte (Hans-Peter Felber, Eugen Mulflur und Reiner Maier) nicht mehr antreten, haben nun junge Kräfte gute Chancen in den Gemeinderat zu ziehen. Drei Bewerber sind unter 30 Jahre alt.

Ganz vorne auf der Liste stehen die amtierenden Stadträte Martina Meyer, Sabine Kramer-Rempe (in Wehr) und Christoph Schmidt (Öflingen) als Zugpferde, das übrige Kandidatenfeld wird alphabetisch sortiert. Als Wahlziel formulierte FW-Vorsitzender Eugen Mulflur, die sechs Sitze im Gemeinderat zu halten oder sogar auszubauen. "Beim letzten Mal waren wir knapp dran am siebten Sitz", so Mulflur.

Auffällig am Kandidatenfeld ist der hohe Frauenanteil – zumindest im Ortsteil Wehr: Acht Frauen und fünf Männer bilden hier die Liste. In Öflingen treten die Freien Wähler dagegen mit einer reinen Männerliste an. Bemerkenswert ist ein kommunalpolitisches Comeback: Der Öflinger Michael Kownatzki, früher Geschäftsführer der Zahnradfabrik und heute Unternehmensberater, war schon zehn Jahre lang, von 2004 bis 2014, Wehrer Gemeinderat.

Als Parteiloser trat er damals für die CDU an, nun steht er auf der FW-Liste – aber wiederum ohne deren Mitglied zu sein. Vor allem als Aktivist für die A98-Taltrasse hatte er sich seinerzeit profiliert. Nach fünf Jahren ehrenamtlicher Pause will er nun wieder in den Gemeinderat einziehen. Und noch ein zweites Comeback könnte es geben: Petra Niedermayer war bereits von 1994 bis 1990 Stadträtin- für die SPD.

Bei den Kreistagswahlen haben die Freien Wähler die schwierige Aufgabe, die zwei scheidenden Hotzenwälder Kreisräte Hubert Strittmatter und Josef Klein zu ersetzen. Dies soll mit Ulrike Götz und Timo Häßle aus Rickenbach gelingen. Ein bekanntes Gesicht aus Wehr steht auf Platz drei: Der Mediziner Günter Straub, der schon von 2009 bis 2014 dem Kreistag angehörte. "Sein Sachverstand hat dem Kreistag in der vergangenen Legislaturperiode gefehlt", erklärte Kreisrat Michael Thater mit Blick auf die Diskussion um die Gesundheitsversorgung.

Die Kandidaten:

Gemeinderat: Ortsteil Wehr:

1. Martina Meyer (53 Jahre, Fußpflegerin),

2. Sabine Kramer-Rempe (59, medizinische Fachangestellte),

3. Daniel Buchholz (28, Versicherungskaufmann),

4. Thomas Döbele (48. Schlosser),

5. Alexander Geiger (40, kaufmännischer Angestellter),

6. Celina Geiger (41, Energie- und Umweltberaterin),

7. Sabrina Herosé (34, Kosmetikerin),

8. Ute Liedek (47, Physiotherapeutin),

9. Petra Niedermayer (57, Bankkauffrau),

10. Armin Reiniger, (20 Mechatroniker),

11. Mathias Scheer (59, Pharma-Unternehmer),

12. Renate Schlageter (64, Sekretärin),

13. Karin Wassmer (52, Betriebswirtin)

Ortsteil Öflingen:

1. Christoph Schmidt (57, Umwelt-Ingenieur),

2. Bernt Kesper (75, Rentner),

3. Michael Kownatzki (51, Unternehmensberater),

4. Axel Maus (53, Controller),

5. Lorenz Schmidt (23, Student).

Kandidieren für den Kreistag: Günter Straub, Martina Meyer, Michael Thater, Ursula Götz, Timo Häßle, Celina Geiger, Eugen Mulflur.
Kandidieren für den Kreistag: Günter Straub, Martina Meyer, Michael Thater, Ursula Götz, Timo Häßle, Celina Geiger, Eugen Mulflur. | Bild: Obermeyer, Justus

Kreistag:

1. Michael Thater (55, Bürgermeister, Wehr),

2. Ulrike Götz (55, Richterin, Rickenbach),

3. Günter Straub (60, Internist, Wehr),

4. Martina Meyer,

5. Timo Häßle (30, Handwerker, Rickenbach),

6. Celina Geiger,

7. Eugen Mulflur (65, Rentner, Wehr).