Die Trinkwasserversorgung in Gurtweil hat am vergangenen Wochenende aufhorchen gelassen. Das Abkochgebot der Stadtwerke machte über die Sozialen Medien schnell die Runde und verunsicherte so manchen Bürger. Hintergrund war eine mikrobiologische Belastung des Trinkwassers im Gurtweiler Leitungsnetz. Eine Anlassuntersuchung durch die Mitarbeiter der Stadtwerke Waldshut-Tiengen wies auf eine Belastung mit Kolibakterien hin.
Die Wasserversorgung
Daraufhin mussten die Verantwortlichen nach pflichtgemäßer Rücksprache mit dem Gesundheitsamt ein kurzfristiges Abkochgebot für die Gurtweiler Bevölkerung verordnen (andere Orts- und Stadtteile waren von der Verunreinigung nicht betroffen).

Die Bekanntgabe erfolgte am 18. Februar über die Internetseite der Stadtwerke, über den Südwestrundfunk und per E-Mail an die Lokalpresse, an die Feuerwehr sowie an weitere wichtige öffentliche Einrichtungen. Der Eilmeldung war zu entnehmen, dass im Ortskern von Gurtweil eine Verunreinigung des Leitungswassers mit Kolibakterien festgestellt wurde.
Wie bereits in dieser Zeitung berichtet, wurde die geringfügige Verkeimung des Leitungswassers allem Anschein nach über den am Wassernetz angebundenen Tiefbrunnen auf den unteren Schlüchtwiesen eingetragen. Der Tiefbrunnen pumpt regelmäßig Grundwasser in das circa 25 Kilometer lange Leitungsnetz und in die beiden Hochbehälter. Die Stadtwerke hatten daraufhin eine Chlorung und Durchspülung des Leitungswassers vorgenommen und gleichzeitig eine externe mikrobiologische Trinkwasseruntersuchung durch die Firma „eurofins“ in VS-Villingen, eine weltweit aktive Labor-Gruppe im Bereich Bioanalytik, veranlasst.
Die Wasserproben wurden von dieser Firma bereits am 19. Februar um die Mittagszeit an fünf verschiedenen Stellen im Ortsnetz (drei an Hydranten, eine im Hochbehälter und eine am Rathausbrunnen) entnommen und einer Überprüfung unterzogen. Am Montagvormittag wurde der Prüfbericht dann an die Stadtwerke übermittelt und auf der Internetseite veröffentlicht. Demnach konnten nach der Chlorung und Durchspülung der Leitungen keine Belastungen mit den Kolibakterien (Escherichia coli und Enterokokken) mehr nachgewiesen werden.
Trotz der korrekten, zeitnahen Umsetzung der Vorgaben für eine solche Krisenbewältigung und der 100-prozentigen Beseitigung des Wasserproblems gab es Kritik. Längst aber hat sich jetzt die entstandene Unruhe wieder gelegt und die Dorfbewohner können wieder wie gewohnt den Hahn aufdrehen und es kommt wieder sauberes Trinkwasser heraus.