Die Stadt St. Blasien greift der Nachbargemeinde Bernau beim Gemeindevollzugsdienst unter die Arme. Seit Anfang Oktober kontrolliert Ralf Gerspacher, in der Domstadt und im Ortsteil Menzenschwand für die Parkraumüberwachung zuständig, auch auf zwei Wanderparkplätzen in Bernau. Stundenweise wird der Rathausmitarbeiter beim Loipenzentrum und beim Startpunkt zum Hochtalsteig unterwegs sein und überprüfen, ob Autofahrer ein Parkticket gelöst haben und die Parkzeit eingehalten haben. Sollte dies nicht der Fall sein, stellt Ralf Gerspacher gegebenenfalls Knöllchen aus.
St. Blasiens Bürgermeister Adrian Probst bezeichnet in einer Pressemitteilung den Einsatz seines Mitarbeiters in Bernau als ein weiteres Beispiel „für die immer stärker und besser werdende interkommunale Zusammenarbeit im Gemeindeverwaltungsverband St. Blasien – gerade angesichts klammer Kassen“. Probsts Amtskollege Alexander Schönemann äußerte sich dankbar, dass die Stadt St. Blasien, sich bereit erklärt habe, den Gemeindevollzugsdienst stundenweise auszuleihen. Und was sagt Gerspacher selbst über seine neue Herausforderung? „Dass die Gemeinden über ihren eigenen Tellerrand schauen, finde ich gut und freue mich darauf, künftig in Bernau tätig zu sein.“
Die Verwandlung von einem Mitarbeiter der Stadt St. Blasien in einen Bernauer Gemeindevollzugsdienst dauert gerade einmal 20 Sekunden. So schnell kann Ralf Gerspacher an seiner Weste das St. Blasier Stadtwappen gegen das Bernauer Wappen tauschen. Ein Klettverschluss macht den Wechsel in Windeseile möglich.