Ursula Freudig

Minuten, manchmal sogar Sekunden können in bestimmten Situationen über Leben und Tod entscheiden. Die Einsätze von Hilfsorganisationen bei Gefahren, Unfällen und Katastrophen spielen hierbei oft die entscheidende Rolle.

Damit jeder Handgriff sitzt, wird deshalb regelmäßig geübt. So wie am Samstagvormittag das Technische Hilfswerk (THW) Waldshut-Tiengen auf dem Chilbiplatz.

Ein Großteil der THW-Einsatzkräfte, die bei der Übung auf dem Waldshuter Chilbiplatz mitgewirkt haben.
Ein Großteil der THW-Einsatzkräfte, die bei der Übung auf dem Waldshuter Chilbiplatz mitgewirkt haben. | Bild: Ursula Freudig

Für die Übung wurde folgendes Szenario angenommen: Waldshut-Tiengen wird von einem schweren Unwetter mit vielen Folgeschäden heimgesucht. Nicht nur das THW ist im Einsatz, sondern auch andere Hilfsorganisationen.

Die Einsatzkräfte werden in einem sogenannten Bereitstellungsraum zusammen gezogen, der als Basislager dient. Den Aufbau eines solchen Bereitstellungsraums übte das THW Waldshut-Tiengen auf dem Chilbiplatz.

Maik Zimmermann (links) und Steven Ebe füllen die Zeltheizung mit Diesel-Kraftstoff.
Maik Zimmermann (links) und Steven Ebe füllen die Zeltheizung mit Diesel-Kraftstoff. | Bild: Ursula Freudig

Sechs Einsatzfahrzeuge, teilweise mit Anhänger, und rund 20 ehrenamtliche Einsatzkräfte waren beteiligt. Zentraler Teil war das Aufstellen von zwei Zelten. In einem wurden Feldbetten aufgestellt, sollten Einsatzkräfte übernachten müssen und das zweite würde im Ernstfall alles beherbergen, was für die Verpflegung der Einsatzkräfte benötigt wird.

Daten und Fakten zum THW

Der technische Aufwand bei der Übung war beträchtlich: Eine mobile Diesel-Tankstelle für das Auftanken der Fahrzeuge und mobiler Heizungen für die Zelte wurde in Betrieb genommen.

THW-Übung auf dem Chilbiplatz Video: Ursula Freudig

Mit einer Netzersatzanlage wurde Strom dahin geführt, wo er gebraucht wurde. Zur Beleuchtung des Bereitstellungsraumes platzierten die Einsatzkräfte Scheinwerfer und zusätzlich einen Lichtmastenanhänger, mit dem ein Scheinwerfer viele Meter hoch ausgefahren werden kann.

Vor dem THW-Mannschaftswagen stehen (von links) Christian Hoch (Feuerwehr Waldshut-Tiengen), Andreas Ronecker (THW Waldshut-Tiengen), ...
Vor dem THW-Mannschaftswagen stehen (von links) Christian Hoch (Feuerwehr Waldshut-Tiengen), Andreas Ronecker (THW Waldshut-Tiengen), Dominik Rotzinger (Kreisbrandmeister), Christian Hipp (THW Waldshut-Tiengen) und David Lehr (DLRG Waldshut-Tiengen). | Bild: Ursula Freudig

Weiterhin gehörten zum Übungsaufbau zwei Mannschaftstransportwagen, die ausgestattet mit moderner Computertechnik, den Überblick über das Geschehen im Bereitstellungraum ermöglichten. Sie erfassten, wann welche Fahrzeuge und welche Mannschaften in den Bereitstellungsraum hinein- und wieder hinaus fuhren.

Jörg Böhler sorgt bei der THW-Übung dafür, dass Strom dahin kommt, wo er gebraucht wird.
Jörg Böhler sorgt bei der THW-Übung dafür, dass Strom dahin kommt, wo er gebraucht wird. | Bild: Ursula Freudig

Bei solchen Übungen wird auch der Informationsfluss auf die Probe gestellt. „Er ist oftmals die größte Herausforderung, er muss durchlässig und schnell sein, Informationen nur an einem Ort nützten nichts“, erklärte Andreas Ronecker, Zugführer beim THW Waldshut-Tiengen.

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Zwei Stunden sollten von der Abfahrt in der THW-Unterkunft im Kaitle bis zum fertigen Aufbau des Bereitstellungsraums reichen. „Sie haben das locker geschafft, es ist alles gut gelaufen“, zog THW-Ortsbeauftragter Christian Hipp das Fazit.

Alexander Maus (stellvertretender Ortsbeauftragter THW Waldshut-Tiengen) mit Jürgen Wiener (Ordnungsamt) und Waldshut-Tiengens ...
Alexander Maus (stellvertretender Ortsbeauftragter THW Waldshut-Tiengen) mit Jürgen Wiener (Ordnungsamt) und Waldshut-Tiengens Oberbürgermeister Philipp Frank, die sich vor Ort ein Bild von der Übung machen. | Bild: Ursula Freudig

Mitglieder der hiesigen Polizei und anderer Hilfsorganisationen waren zeitweise anwesend. Ebenso Kreisbrandmeister Dominik Rotzinger, Waldshut-Tiengens Oberbürgermeister Philipp Frank und Jürgen Wiener vom städtischen Ordnungsamt.

Frank hob die Wichtigkeit solcher Übungen hervor: „Wir merken immer mehr, dass es alle Hilfsorganisationen braucht und das Thema Sicherheit einen höheren Stellenwert als früher hat“, sagte er.