Minuten, manchmal sogar Sekunden können in bestimmten Situationen über Leben und Tod entscheiden. Die Einsätze von Hilfsorganisationen bei Gefahren, Unfällen und Katastrophen spielen hierbei oft die entscheidende Rolle.
Damit jeder Handgriff sitzt, wird deshalb regelmäßig geübt. So wie am Samstagvormittag das Technische Hilfswerk (THW) Waldshut-Tiengen auf dem Chilbiplatz.

Für die Übung wurde folgendes Szenario angenommen: Waldshut-Tiengen wird von einem schweren Unwetter mit vielen Folgeschäden heimgesucht. Nicht nur das THW ist im Einsatz, sondern auch andere Hilfsorganisationen.
Die Einsatzkräfte werden in einem sogenannten Bereitstellungsraum zusammen gezogen, der als Basislager dient. Den Aufbau eines solchen Bereitstellungsraums übte das THW Waldshut-Tiengen auf dem Chilbiplatz.

Sechs Einsatzfahrzeuge, teilweise mit Anhänger, und rund 20 ehrenamtliche Einsatzkräfte waren beteiligt. Zentraler Teil war das Aufstellen von zwei Zelten. In einem wurden Feldbetten aufgestellt, sollten Einsatzkräfte übernachten müssen und das zweite würde im Ernstfall alles beherbergen, was für die Verpflegung der Einsatzkräfte benötigt wird.
Daten und Fakten zum THW
Der technische Aufwand bei der Übung war beträchtlich: Eine mobile Diesel-Tankstelle für das Auftanken der Fahrzeuge und mobiler Heizungen für die Zelte wurde in Betrieb genommen.
Mit einer Netzersatzanlage wurde Strom dahin geführt, wo er gebraucht wurde. Zur Beleuchtung des Bereitstellungsraumes platzierten die Einsatzkräfte Scheinwerfer und zusätzlich einen Lichtmastenanhänger, mit dem ein Scheinwerfer viele Meter hoch ausgefahren werden kann.

Weiterhin gehörten zum Übungsaufbau zwei Mannschaftstransportwagen, die ausgestattet mit moderner Computertechnik, den Überblick über das Geschehen im Bereitstellungraum ermöglichten. Sie erfassten, wann welche Fahrzeuge und welche Mannschaften in den Bereitstellungsraum hinein- und wieder hinaus fuhren.

Bei solchen Übungen wird auch der Informationsfluss auf die Probe gestellt. „Er ist oftmals die größte Herausforderung, er muss durchlässig und schnell sein, Informationen nur an einem Ort nützten nichts“, erklärte Andreas Ronecker, Zugführer beim THW Waldshut-Tiengen.
Zwei Stunden sollten von der Abfahrt in der THW-Unterkunft im Kaitle bis zum fertigen Aufbau des Bereitstellungsraums reichen. „Sie haben das locker geschafft, es ist alles gut gelaufen“, zog THW-Ortsbeauftragter Christian Hipp das Fazit.

Mitglieder der hiesigen Polizei und anderer Hilfsorganisationen waren zeitweise anwesend. Ebenso Kreisbrandmeister Dominik Rotzinger, Waldshut-Tiengens Oberbürgermeister Philipp Frank und Jürgen Wiener vom städtischen Ordnungsamt.
Frank hob die Wichtigkeit solcher Übungen hervor: „Wir merken immer mehr, dass es alle Hilfsorganisationen braucht und das Thema Sicherheit einen höheren Stellenwert als früher hat“, sagte er.