Jugendliche haben sich mit der SPD-Parlamentarierin Rita Schwarzelühr-Sutter über Errungenschaften und Defizite der Europäischen Union ausgetauscht. Zum Europa-Tag, der an die Gründung der Europäischen Union erinnert, besuchte die Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretärin im Innenministerium das Klettgau-Gymnasium in Tiengen, schreibt die Schule in einer Pressemitteilung.

„Die Kriegsbilder in der Ukraine erinnern mich an den Grund, weshalb damals die Europäische Union ins Leben gerufen wurde“, sagte die SPD-Politikerin und hatte die Aufmerksamkeit der Zehntklässler auf ihrer Seite. Doch die etwa 100 Mädchen und Jungen geben sich mit der Feststellung nicht zufrieden: „Kann es sein, dass die Flüchtlinge der Ukraine hier in Deutschland mehr Geld erhalten und sie es leichter haben als die Flüchtlinge im Jahr 2015 aus Syrien und Afghanistan?“, fragte eine Schülerin. Bei ihrer Antwort kommt die Abgeordnete auf den Flüchtlingsgipfel am 10. Mai zu sprechen und erklärt, dass aus den Fehlern gelernt worden sei und dass das der Grund für die scheinbar bessere Behandlung sei und nicht das Herkunftsland.

Es folgen Fragen zum Ausbau von erneuerbaren Energien im Kreis Waldshut, beispielsweise durch Agri-Photovoltaik – die gleichzeitige Nutzung von Flächen für die landwirtschaftliche Produktion und die Stromerzeugung. Dabei blieb Schwarzelühr-Sutter vage und möchte stattdessen das Segment Windenergie ausbauen. Im Folgenden galt das Interesse der Bildungspolitik: „Welche Zukunft hat die Bildungslandschaft in Europa?“ Die Schülerin Leni Wietfeld wollte wissen, ob es demnächst in der EU durch einheitliche Siegel für Verbraucher leichter werde, nachhaltig zu konsumieren.

Neben viel Akzeptanz und Zufriedenheit wurde in der 90-minütigen Veranstaltung bei aller Wertschätzung für die Europäische Union klar, dass die jungen Menschen nicht nur Vorteile im Staatenverbund sehen. Doch unterschiedliche Meinungen gehörten zur Demokratie und die Demokratie brauche auch ein „hörendes Herz“ (Hartmut Rosa), das sich von einem Anruf von außerhalb berühren lasse, sagte Rita Schwarzelühr-Sutter. Deshalb möchte sie die Anliegen der Jugendlichen ernst nehmen und freue sich über den Austausch, schreibt das Klettgau-Gymnasium in der Pressemitteilung.