Den Vorfahren der Hotzenwälder, den Hauensteinern, wird viel nachgesagt: Schmeichelhaftes und mindestens ebenso viel wenig Schmeichelhaftes. Unter dem Titel „Der Hotzenwälder liebt Raufhändel und ist der Bildung fern“ hat der in Oberwihl lebende Autor Gerhard Krug im Rahmen der „Nacht der Bibliotheken“ in der Stadtbibliothek Waldshut gelesen. Die Zahl der Zuhörer war überschaubar, aber die, die gekommen waren, konnten sich entspannt und vielfach amüsiert zurücklehnen. Wie angekündigt, nahm Krug auf einen nicht ganz ernst gemeinten Streifzug durch 300 Jahre Hotzenwälder und Hauensteiner mit.
Er zitierte in diesem Zusammenhang Aussagen von Schriftstellern, Historikern und Heimatforschern sowie Zeitungsartikel. Bis zurück ins 17. Jahrhundert reichten die zitierten Aussagen, die vielfach das Aussehen, den Charakter, die Bildung, den Glauben und die Lebensumstände der Menschen thematisierten.
Gemäß dem Titel, ging es dabei oft um die Streitbarkeit und eigenen Vorstellungen dieses Menschenschlags. Den Schriftsteller Victor von Scheffel zitierend, sprach Krug von „bedeutenden Leistungen im Gebiet der Rauferei“. Im Alb Bote hat es 1868 sinngemäß geheißen, die Kinder der Hotzenwälder sollen schaffen und nicht lesen lernen. Gut weg kamen die Hauensteiner und Hotzenwälder beim Aussehen.
Krug hat vielfach Aussagen gefunden, die ihnen einen hohen Wuchs, eine gesunde Natur und eine ansprechende Gesichtsbildung bescheinigen. Dass hierbei die Frauen die Nase vorn haben, wurde aber ebenfalls deutlich: Sie sollen eine blühende Gesichtsbildung gehabt haben, ländliche, anmutige Schönheiten mit weichem Goldhaar und überwiegend blauen Augen gewesen sein.
Gerhard Krug war im Prozessmanagement tätig und hat hierzu mehrere Bücher geschrieben. Er ist weiterhin Autor des historischen Romans „Die Söldnerin“ und der Abhandlung „Der Vordere und Hintere Landhag in der ehemaligen Grafschaft Hauenstein“.