Manfred Dinort

Zu einer musikalischen Reise hatte der Musikverein Gaiß-Waldkirch eingeladen, der in der Stadthalle, unter der Leitung von Marina Reichmann, sein Jahreskonzert gab. Der Vorsitzende Daniel Tröndle freute sich, unter den Besuchern auch Oberbürgermeister Philipp Frank, seine Ehefrau und OB-Stellvertreter Peter Kaiser begrüßen zu können. Zu den Stationen der Reise zählten Götter, Geister, Glauben, eine Abenddämmerung und der Montmartre in Paris, also recht unterschiedliche Haltepunkte, die sich nicht so leicht unter einen Hut bringen ließen.

Gastspielerin Marlene Adam begleitete das Stück „Paris Montmartre“ auf dem Akkordeon.
Gastspielerin Marlene Adam begleitete das Stück „Paris Montmartre“ auf dem Akkordeon.

Doch Marina Reichmann schaffte es, alles zu einem bunten Strauß zu binden und das Publikum damit zu begeistern. Den Reiseführer spielte der Waldkircher Pfarrer Pater Hermann-Josef Zoche, der es bestens verstand, immer wieder Brücken zu schlagen, etwa zwischen der strengen Götterwelt der griechischen Antike und dem sündigen Flair des Montmartre. Zum Auftakt erklang die „Alvamar Overture“ von James Barnes. Nach einem spritzigen, durch Triolen und punktierte Rhythmen geprägten Anfangsteil folgte ein langsames, anmutiges Adagio. Mit einem freudigen, erwartungsvollen Finale endete die Ouvertüre.

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Das zweite Stück, „Lexicon oft the Gods“ von Rossano Galante, führte in die antike Welt der Götter und Helden, bis hinauf zum Olymp, wo Göttervater Zeus residierte. Einen ganz anderen Charakter hatte der Titel „Dusk“ (Dämmerung) von Steven Bryant, ein schlichtes, choralähnliches Werk, in dem sich die reflektierende Ruhe der beginnenden Abenddämmerung widerspiegelte. Dann folgte die „Shaker Heights Fantasy“ von Philip Sparke, ein Stück, das in die Welt der Glaubensgemeinschaft „Shaking Quakers“ entführte, einer Sekte, die ekstatische Gottesdienste feiert, wobei viel Wert auf Musik, Tanz und Gesang gelegt wird.

Das Stück basierte auf einer Auswahl dieser schönen, durch ihre Schlichtheit bestechenden Gesänge und Lieder. Dann entführte das Orchester das Publikum zum „Paris Montmartre“, einem Arrangement des Japaners Toshio Mashima, der sich vom Charme des französischen Chansons bezaubern ließ, einem Charme, der ihn zu diesem entzückenden Medley inspirierte. Dazu gehörten bekannte Lieder, die zum Mitsummen einladen, wie etwa „Sous le ciel de Paris“, „Moulin Rouge“, „La vie en rose“, „Les feuilles mortes“ und „C`est si bon“. Das Publikum war hell auf begeistert. Nach einem lang anhaltendem Applaus gab es zwei Zugaben. Zum Schluss bedankte sich Daniel Tröndle über den guten Besuch bei den zahlreichen Spendern, ohne die das Konzert nicht möglich gewesen wäre.