Der Verein Hochrhein-Baobab-Tansania mit Sitz in Waldshut-Tiengen hat die Verbesserung der Lebensverhältnisse der Menschen in Tansania zum Ziel. Insbesondere die Bildung junger Menschen steht im Fokus.

  1. .Warum wurde der Verein gegründet? Der im März 2022 gegründete Verein wird von Bettina Armbruster (Vorsitzende) und Markus Kistler (stellvertretender Vorsitzender) geleitet. Gemeinsam mit Karlheinz Deußen (Kassierer), Sandra Fröhlich (Schriftführerin) und den weiteren Gründungsmitgliedern will der noch kleine Verein flexibel und schnell Hilfen in Tansania umsetzen. Ein auf der Internetseite angeführtes Zitat von John F. Kennedy drückt aus, wovon die Vereinsgründer überzeugt sind: „Es gibt nur eins, das auf Dauer teurer ist als Bildung: keine Bildung.“ Die Gründer wählten den afrikanischen Affenbrotbaum, den Baobab, als Namensgeber und Logo. Der Verein ist gut aufgestellt und hat bereits wirksame Hilfen für junge Menschen in Tansania in die Wege geleitet. Die ostafrikanische Republik ist mit mehr als 60 Millionen Einwohnern das nach Bevölkerung fünftgrößte Land Afrikas.
  2. .Was sind aktuelle Projekte? Die Schulbildung, das Studium und die Gesundheitsfürsorge stehen aktuell auf dem Plan des Vereins. So werden beispielsweise für fünf Kinder mit Behinderung in der Pfarrei in Hale die Kosten für die Vorschule finanziert. So ist es möglich, dass die Kinder in einer speziellen Schule oder inklusiv eine schulische Bildung erfahren. Ebenso wird in der Zusammenarbeit mit der Pfarrei die regelmäßige Therapiewoche (einmal pro Monat, elfmal im Jahr) für die behinderten Kinder und deren Familie finanziell unterstützt.

Oder gemeinsam mit Nafgem, ein Netzwerk gegen weibliche Genitalverstümmelung, wurden für Massaikinder medizinische und schulische Maßnahmen eingeleitet. So konnte für ein blindes Mädchen ein Internatsschulplatz für Blinde gefunden und von Baobab finanziert werden. Für einen gehbehinderten Jungen wurde eine Operation der Beine im Sommer eingeleitet. Darüber hinaus wird einer jungen bedürftigen Afrikanerin ein Veterinärstudium finanziert. Kern der Projekte ist, den vom Schicksal tragisch betroffenen Menschen Linderung zukommen zu lassen, ihnen Bildung zu ermöglichen und ihre Eigenständigkeit voranzubringen.

  1. .Mit wem arbeitet der Verein zusammen? Mit zwei Organisationen vor Ort arbeitet der Verein Hochrhein-Baobab-Tansania zusammen: Zum einen mit Nafgem, ein Netzwerk gegen Beschneidung und Zwangsverheiratung junger Frauen. Zwei Schutzhäuser helfen den Mädchen und Frauen, sich aus traditionellen Zwängen zu befreien. Und zum anderen wird seit mehr als zehn Jahren mit der Pfarrei in Hale für Kinder mit Behinderung eine Therapiewoche mit medizinischer Betreuung angeboten. Der Verein finanziert die Therapiewochen – eine Woche kostet etwa 600 Euro – vorerst bis Juni 2023. Darüber hinaus steht der Verein in regelmäßigem Austausch mit der Kirchengemeinde Hotzenwald St. Wendelinus.
  2. .Welche Eindrücke haben die Vorstandsmitglieder bei ihrer Reise nach Tansania gesammelt? Die Vorstandsmitglieder Bettina Armbruster und Sandra Fröhlich reisten im Februar 2023 erstmals seit der Corona-Pandemie nach Tansania, um die Projekte zu besichtigen und die Zusammenarbeit mit Nafgem und der Pfarrei Hale zu vertiefen. Eindrucksvoll und mit vielen Bildern unterlegt, berichten die beiden von den Hilfsaktionen für die oft in extremer Armut lebenden Menschen, die der Verein in Tansania unterstützt. Mit großer Dankbarkeit nehmen die Bedürftigen die Hilfe an.
  3. .Wie geht es weiter? Der Verein ist weiterhin bemüht, Vereins- und Fördermitglieder sowie Spender zu gewinnen, um dann in Tansania Hilfe zur Selbsthilfe anbieten zu können, sagt die Vorsitzende Bettina Armbruster im Gespräch. Der stellvertretende Vorsitzende Markus Kistler ergänzt: „Die Anfänge waren schwierig, jetzt gilt es, die Organisation zu stabilisieren und den Verein pragmatisch auszurichten.“