Die Kosten für das Feuerwehrgerätehauses mit Kindergarten, das sich derzeit im Bau an der Waldshuter Robert-Gerwig-Straße befindet, steigen um weitere knapp 448.000 Euro. In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats Waldshut-Tiengen erläuterte der Konstanzer Architekt Martin Bächle, der mit dem Projekt betraut worden war, die Gründe für die Kostensteigerung.

Das könnte Sie auch interessieren

Das Gremium sprach sich mehrheitlich für die überplanmäßige Ausgabe zur Finanzierung der Mehrkosten aus und beschloss zwei weitere Arbeitsvergaben. Insgesamt belaufen sich die Kosten für das Projekt aktuell auf knapp 10,8 Millionen Euro. Im Juli 2021 waren die Planer noch von gut 10,3 Millionen Euro ausgegangen. Beim Spatenstich im Februar 2020 waren die Kosten für den Neubau, der auf dem ehemaligen Schotterparkplatz beim Waldshuter Bahnhof errichtet wird, mit 8,7 Millionen Euro beziffert worden.

Bagger stehen vor dem Feuerwehrgerätehaus an der Robert-Gerwig-Straße.
Bagger stehen vor dem Feuerwehrgerätehaus an der Robert-Gerwig-Straße. | Bild: Juliane Schlichter

„Wir haben die Fliesenarbeiten zu gering eingeschätzt“, nannte Martin Bächle in der Sitzung einen Grund für die Kostensteigerung. Die ursprünglichen Pläne hätten vorgesehen, in den sanitären Anlagen nur den Boden und die Bereiche in den Duschen und hinter den Waschbecken zu fliesen. „Nach Erfahrungen in anderen Feuerwehrhäusern ist es ratsam, die kompletten Wände mit Fliesen zu versehen“, erklärte der Architekt.

Das könnte Sie auch interessieren

Neben den Fliesenarbeiten verteuern sich laut Angaben der Verwaltung auch die Kosten für die Bodenbeschichtung, die mobilen Trennwänden, die Brandschutztüren und die Schlosserarbeiten. Als Gründe für die Kostenentwicklung gab Martin Bächle große Preissteigerungen bei den Baustoffen an. „Holz wurde doppelt so teuer“, sagte der Architekt und nannte die Kostensteigerungen auf dem Markt „besorgniserregend“.

Hintergründe zum Projekt Feuerwehrgerätehaus mit Kita

Während der CDU-Fraktionsvorsitzende Philipp Studinger die Ausführungen von Martin Bächle als „plausibel“ bezeichnete, habe die Grünen-Sprecherin Petra Thyen „schlucken müssen wegen der knapp halben Million“ an Mehrkosten. Ihre Fraktionskollegin Antonia Kiefer wollte von Martin Bächle wissen, wo es noch Einsparpotenzial gebe. „Ich wüsste nicht, wo man noch einsparen könnte“, antwortete der Architekt.

Die Freie-Wähler-Stadträtin Adelheid Kummle enthielt sich wie sechs weitere Ratskollegen bei der Abstimmung. „Ich kann das nicht mittragen“, erklärte sie. „Es muss nicht immer alles vom Feinsten und Tollsten in der Stadt sein“, sprach sie sich dafür aus, bei Projekten wie dem Feuerwehrgerätehaus nicht auf edle Materialen, sondern auf Standardausführungen zu setzen.

Das könnte Sie auch interessieren