Ein neues Musikfestival macht auf sich aufmerksam: „Art Classics Basel“. Gegründet hat es die aus Waldshut stammende Geigerin Susanne Mathé. Nun hatte das Festival Premiere mit einem Konzert des Basler Streichquartetts, in dem Susanne Mathé die erste Geigerin ist. Bis 25. Juni stehen noch weitere drei Konzerte an.
Die erste Auflage widmet sich dem 96-jährigen ungarischen Komponisten György Kurtág. Fast alle auftretenden Musiker haben mit ihm gearbeitet und sind von ihm beeinflusst. „Kurtág ist eines unserer gemeinsamen Vorbilder, sowohl musikalisch als auch menschlich“, sagt Mathé. Es gebe noch Generationen von Musikern wie er, die eine universelle humanistische Bildung hätten. Von Kurtág werden Werke in verschiedenen Besetzungen aufgeführt. Es gibt auch Verbindungen zu seinen Vorbildern Bach und Schumann. „Art Classics Basel“ soll klassische und zeitgenössische Musik verbinden. Für Mathé ist es wichtig, auch die Klassiker zu spielen. Das zeigt sich im Programm und im künstlerischen Konzept, das die Geigerin entwickelt hat. Zeitgenössische Musik zu spielen, sei ebenso wichtig, sie sei ein Teil unserer Zeit.
Ursprünglich war eine Verbindung zur Kunstmesse „Art Basel“ geplant, was sich am Festivalnamen zeigt. Doch dieses Mal liegen die Termine noch weit auseinander, das soll sich bei der zweiten Auflage ändern. Auch will man im nächsten Jahr eventuell vom Zinsendorfhaus der Herrnhuter Brüdergemeinde an der Leimenstraße ins Stadtcasino (Hans-Huber-Saal) umziehen. Aber auch der Kirchensaal habe Atmosphäre, man könne ihn intensiv erleben, meint Mathé, es sei ein schöner Ort für Begegnungen zwischen Musikern und Publikum.
Das Festival gestaltet die Geigerin, die sich die Leitung mit einem Kollegen teilt, mit befreundeten Musikern, die einen ähnlichen künstlerischen Hintergrund haben. „Art Classics Basel“ soll das Gegenteil eines affektierten Festivals sein. Es geht Mathé nicht um Glamour, teure Eintrittskarten und schicke Leute, sondern um die Sache.
Und so hört man nach dem Auftakt des Festivals mit Bach und Kurtág am Sonntag, 11. Juni, 17 Uhr, Klavierquartette von Mendelssohn und Schumann sowie Trios von Kurtág. Die Mitwirkenden sind Stefkva Perifanova, Renato Wiedemann, Hannes Bärtschi und Stéphanie Meyer. Am Freitag, 23. Juni, um 19.30 Uhr tritt Susanne Mathé mit dem Cellisten Alexandre Foster auf mit Werken von Bach, Ravel und Miniaturen von Kurtág. Es erklingen nicht nur Duo-, sondern auch Solowerke. Beim Abschlusskonzert am Sonntag, 25. Juni, 17 Uhr, formieren sich zwei Streichquartette, darunter das Basler Streichquartett mit Susanne Mathé und Freunden, zum Finale mit dem berühmten Mendelssohn-Oktett.