Die Hochrhein-Messe in Tiengen hat längst einen festen Platz in den Terminkalendern von Anbietern und Kunden. Doch beide müssen sich noch einmal ein Jahr gedulden, bis sie sich auf dem großen Marktplatz rund um die Stadthalle Tiengen treffen können.
Die aktuellen Corona-Auflagen und die weiter ungewisse Planungssicherheit haben Veranstalterin Regina Rieger veranlasst, nach der ersten Zwangspause im Jahr 2020, erneut auf die Ausrichtung zu verzichten. Am ersten Oktoberwochenende 2022 will sie wieder durchstarten. Über diese Entwicklung hat die umtriebige Managerin jetzt Oberbürgermeister Philipp Frank informiert.
Bei dem anschließenden Pressegespräch machte Regina Rieger deutlich, dass die Veranstaltung eigentlich möglich wäre. Rieger: „Aber aktuell stehen zu viele Fragezeichen im Raum.“ Bei einer Inzidenz unter 35 sei ein Besucher pro sieben Quadratmeter erlaubt. Oder anders gerechnet: zeitgleich nicht mehr als 750 Besucher.
Mit Blick auf die Traditionsveranstaltung in Tiengen „ein Unding“, befindet Rieger. Die Hochrhein-Messe sei ein Treffpunkt der heimischen Wirtschaft mit der Bevölkerung. „Das Event ist ein einziger Meetingpoint.“ Die Geselligkeit, die Möglichkeit sich zu treffen – das seien die Merkmale, „die den Reiz der Messe an der Wutach ausmachen“. Deshalb mache es aus ihrer Sicht keinen Sinn, tatsächlich in das Thema einzusteigen.

Bei zeitgleich maximal erlaubten 750 Besuchern könne sie den Anbietern auf keinen Fall so viele Kundenkontakte garantieren, „dass die Aussteller am Ende des Tages davon profitieren könnten“, erklärt Regina Rieger. Zu Hochzeiten tummeln sich für gewöhnlich 8000 bis 10.000 Besucher zeitgleich auf dem Messegelände. Und das mit einer „immens hohen Verweildauer“. Hinzu komme, dass die Hochrhein-Messe einen Vorlauf von etwa einem Jahr habe.
Jetzt wären es noch gut drei Monate bis Anfang Oktober. Viel zu wenig, wie Rieger vorrechnet und erklärt: „Das wird nichts Vernünftiges, nichts Vorzeigbares.“ Deshalb richte sie den Fokus auf das erste Oktober-Wochenende im kommenden Jahr. Dann soll das bereits bei der letzten Auflage ausgegebene Ziel, die Hochrhein-Messe „noch größer, noch attraktiver zu machen“, in die Tat umgesetzt werden.
Oberbürgermeister Philipp Frank nennt die Entscheidung von Regina Rieger schade, aber nachvollziehbar. Denn: „Auch wir wollen keine halbe Messe, die Veranstaltung soll ein Publikums-Erfolg werden.“ Deshalb begrüßt er einen „nachhaltigen Re-Start im Jahr 2022“ und hofft, „dass dann auch die Rahmenbedingungen wieder stimmen“. Frank: „Regina Rieger hat aus der Hochrhein-Messe eine Veranstaltung mit einem sehr guten Markenwert gemacht.“ Der Erfolg sei hart erarbeitet worden, deshalb „darf man ihn jetzt nicht leichtfertig riskieren“.
Und Regina Rieger selbst ist überzeugt, „dass ich es mit genügend Vorlaufzeit schaffe, dass die Hochrhein-Messe 2022 wieder ein Erfolg wird“. Denn die Veranstaltung, die alle zwei Jahre um den 3. Oktober stattfindet, habe ein gutes Image und einen guten Standort in einer Region mit hoher Kaufkraft. Und das wüssten die Aussteller zu schätzen. Regina Rieger: „Der Standort Tiengen genießt weit über den Landkreis Waldshut hinaus eine hohe Akzeptanz.“