Gerade mal 15 Minuten waren im neuen Jahr 1993 vergangen, als ein Ehepaar in Oberlauchringen die Polizei alarmierte. Ihr Nachbar schieße auf ihr Haus, so die aufgeregten Anrufer, nachdem er sich zunächst damit begnügt habe, mit einem Revolver und einer Schrotflinte in die Luft zu ballern. Sofort helfen konnte die Polizei jedoch nicht. Denn alle Einsatzkräfte waren seit Mitternacht in der Waldshuter Innenstadt damit beschäftigt, eine Massenschlägerei zu beenden.

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So dauerte es knapp eine Stunde, bis Streifenbeamte in Oberlauchringen vor Ort waren. Dort hatten die Anrufer nach ihren Angaben inzwischen weitere unangenehme Erfahrungen mit dem schießwütigen Nachbarn gemacht. Während die Schrotladungen von Dach und Fassade rieselten, habe die Frau versucht, dem Nachbarn verbal Einhalt zu gebieten.

Querschläger trifft Neunjährigen

Als Antwort soll der Schütze eine weitere Ladung Schrot in Richtung der Frau geschickt haben. Sie warf sich zu Boden und blieb unversehrt. Durch Querschläger wurde jedoch ein neunjähriger Junge in einem anderen Nachbarhaus an der Brust getroffen. Die leichte Verletzung war glücklicherweise kaum der Rede wert.

Der Schütze, ein junger Familienvaters, bestritt bei der Befragung in seiner Wohnung die Vorwürfe. Nur mit einer harmlosen Schreckschusspistole habe er geschossen. Die Vernehmung und Wohnungsdurchsuchung artete in ein Handgemenge aus, das mit einem Treppensturz und der Fesselung des 29-Jährigen endete. Nachdem die Polizisten die versteckten Waffen doch noch finden konnten, wurde der Tatverdächtige festgenommen. Seine Neujahrsgrüße aus dem Gewehrlauf bescherten ihm zunächst eine erste Übernachtung in einer Zelle.

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