750 Windräder stehen zur Zeit in Baden-Württemberg. Zwei davon drehen sich in Bonndorf. 1999 und 2006 errichtet, sind sie die bisher einzigen im Kreis Waldshut installierten Windkraftanlagen. Dass zwei weitere nicht wie geplant auf dem Hungerberg bei Indlekofen hinzu kamen, wurde von einer in diesem Waldshuter Ortsteil im Juni 2002 gegründeten „Bürgerinitiative gegen Windkraft auf dem Hungerberg“ auf den Weg gebracht.

Im Landkreis Waldshut gibt es derzeit nur zwei Windräder in Bonndorf. Pläne für eine weitere Anlage gab es aber bereits vor 20 Jahren ...
Im Landkreis Waldshut gibt es derzeit nur zwei Windräder in Bonndorf. Pläne für eine weitere Anlage gab es aber bereits vor 20 Jahren für den Hungerberg bei Indlekofen. | Bild: Peter Schütz

Der damalige Ortsvorsteher Hans Winterhoff des 350 Einwohner zählenden Dorfs startete eine Unterschriftensammlung, flankiert von einer Informationskampagne. Nicht nur alle Ortsbewohnern, sondern auch Betroffene aus Nachbargemeinden sollten über mögliche Nachteile von Windkraftanlagen unterrichtet werden.

„Allgemein verfügbar sind nur die positiven Informationen der Hersteller und Betreiber, in denen Schwachstellen und Risiken nicht genannt werden“, so Winterhoff im Juni vor 20 Jahren.

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Die vom Ortschaftsrat in einer Stellungnahme formulierten Bedenken gegen die beiden fast 140 Meter hohen Windräder betrafen Unfallgefahren durch Eisbildung auf den Rotoren, Lärmbelästigung der nur 450 Meter entfernt nächststehenden Häuser sowie Beeinträchtigung des Landschaftsbildes. Vor allem jedoch wurde der Sinn solcher Anlagen auf dem Hungerberg in Frage gestellt.

Das sprach laut Initiative gegen den Standort

Denn laut Windatlas sei für sie mit ihren 2,7 Megawatt Nennleistung eine Auslastung von nur knapp zehn Prozent zu erwarten, ein Minimum an ökologischem Nutzen. Das dafür eingesetzte Geld sollte besser in die Förderung von Wasserkraftwerken im Schwarzwald und am Hochrhein sowie von Hackschnitzel- und Biogasanlagen eingesetzt werden. Für‘s gleiche Geld käme mehr umweltfreundlich erzeugte Energie heraus, so die Initiative.

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Worauf in den Monaten danach die Sache im Sand verlief, ohne dass irgendeine Stelle die Windräder offiziell abgelehnt hätte. Doch inzwischen könnte die durch Putins Krieg ausgelöste Energiekrise dazu führen, dass sich selbst auf dem Hungerberg eines nicht allzu fernen Tages doch noch Windräder drehen werden.