Der Hotzenwald war tief verschneit und bot die traumhafte Kulisse für den kurzen Urlaub, den Gustav Heinemann und seine Frau Hilda Ende Dezember 1969 auf dem Dachsberg verbrachten. Ein Foto zeigt das Ehepaar beim Spaziergang im Winterwald.

„Bundespräsident Gustav Heinemann hält sich zur Zeit in Wolpadingen auf“, informierte der Alb-Bote über den prominenten Besuch im Landkreis. „Wir wünschen ihm und seiner Gattin in der feierlichen Stille des Jahreswechsels erholsame Tage auf dem Hotzenwald, fern von Staatsgeschäften, öffentlichen Verpflichtungen, Reden und Interviews“, so der Alb-Bote.

Der von 1969 bis 1974 als Bundespräsident amtierende SPD-Politiker bewohnte während seines Aufenthalts in Wolpadingen ein Jagdhaus, das einem Studienfreund aus Berlin gehörte und in dem er mit einem anderen Studienfreund die Zeit „zwischen den Jahren“ verbrachte.

Musikverein Dachsberg spielt auf

Doch so „ganz fern von Verpflichtungen und Reden“ blieben Heinemann und seine Begleitung nicht. „Zu Ehren des Bundespräsidenten und seiner Begleitung wurde am gestrigen Sonntagabend im ‚Hirschen‘ in Wolpadingen eine weihnachtliche Feierstunde veranstaltet“, so der Alb-Bote. „Der Musikverein Dachsberg und der Kirchenchor der Pfarrei Hierbach, zu der Wolpadingen gehört, umrahmten die Feier mit ihren Darbietungen.

Auch Landrat Otto Leible von Säckingen nahm daran teil und ebenso die Bürgermeister des Kirchspiels, an der Spitze Ortsbürgermeister Schmidt von Wolpadingen. Wie verlautet, will der hohe Gast bis zum 2. Januar auf dem Dachsberg bleiben, nach anderer Version will er seinen Weihnachtsurlaub bis 8. Januar ausdehnen.“

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Es war nicht der letzte Hotzenwald-Urlaub von Heinemann, nach dem auch ein Wanderweg benannt wurde. Auch die nachfolgenden Bundespräsidenten Walter Scheel (1974 bis 1979), Karl Carstens (1979 bis 1984) und Richard von Weizsäcker (1984 bis 1994) wählten die besondere Landschaft im nördlichen Kreis Waldshut mehrmals als Urlaubs- oder Wanderziel.

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