Die Stadtwerke Waldshut-Tiengen blicken auf eine erfolgreiche Freibadsaison zurück. „Es war mit Abstand der besucherreichste Sommer seit Langem“, freut sich der Teamleiter für Bäderbetriebe, Frank Dietrich-Vercrüße. Insgesamt suchten 2022 knapp über 47.000 Gäste Abkühlung und Erholung im Waldshuter Freibad. Ins Tiengener Bad kamen 46.332 Besucher.
„Sicherlich trugen die lang anhaltende Trockenheit und die Hitze dazu bei“, sagt Dietrich-Vercrüße über die Gründe für den Ansturm. „Man merkt aber, seit Beginn der Ferien ließen dann so allmählich die starken Besucherzahlen nach“, fügt er hinzu. Der Bäderbetriebsleiter erklärt sich dies dadurch, dass viele Menschen in den Urlaub gefahren seien. Auch das Wetter sei ab etwa Mitte August nicht mehr so stabil gewesen. Ab dem 15. September waren beide Bäder dann geschlossen.
Siegfried Pflüger, Geschäftsführer der Stadtwerke Waldshut-Tiengen, war selbst Gast in den Freibädern von Waldshut und Tiengen, wie er im Gespräch mit dieser Zeitung erzählt. Laut seiner Beobachtung strahlten die Besucher, darunter zahlreiche Familien, große Zufriedenheit aus. „Für viele war es ein kleiner Kurzurlaub“, freut er sich über die Resonanz.
Die zufriedenstellenden Besucherzahlen rechtfertigen nach Pflügers Aussage die Sanierung beider Freibäder. Die Freizeiteinrichtung in Tiengen war größtenteils im Jahr 2019 instandgesetzt worden, das Waldshuter Bad wurde 2021 auf den neuesten Stand der Technik gebracht.
„Wenn wir nur ein Bad hätten, hätte es diesen Sommer bei dem Wetter durchaus eng werden können“, sagt der Geschäftsführer mit Verweis auf die ursprüngliche Entscheidung des Gemeinderats, aus Kostengründen nur das Tiengener Freibad zu sanieren und das Bad in Waldshut dauerhaft zu schließen. Dieser Beschluss wurde 2018 durch einen Bürgerentscheid gekippt.
Und wie kam das sanierte Waldshuter Bad in seiner ersten Saison bei den Gästen an? „Wir hatten sehr positive Rückmeldung von den Stammbadegästen und auch von Urlaubern oder Geschäftsreisenden“, erklärt Frank Dietrich-Vercrüße. Insbesondere lobten die Besucher laut seiner Aussage die idyllische Lage am Rhein, das warme Wasser, die neue Breitwellenrutsche und das freundliche Personal.
Nach Abschluss der Sanierung der Schwimmbecken und der Freibadtechnik in diesem Frühjahr nehmen die Stadtwerke als Nächstes die Modernisierung der Umkleiden und der sanitären Einrichtungen im Eingangsbereich in Angriff. „Die Ausschreibung und die Vergabe der durchzuführenden Arbeiten werden zeitnah durch das Büro Hunziker erfolgen“, erklärt der Bäderbetriebsleiter auf Nachfrage. Das Planungsbüro für Bädertechnik hatte bereits die Badsanierung in Waldshut verantwortet.
„Wir haben noch ein wenig Fördermittel, die wir abgreifen können“, sagt Geschäftsführer Siegfried Pflüger mit Blick auf die Kosten für die Sanierung des Eingangsgebäudes. Aus einem Förderprogramm hatten die Stadtwerke 1,8 Millionen Euro für die Badsanierung, die mit insgesamt etwa vier Millionen zu Buche schlug, erhalten.
„Uns ist wichtig, dass wir das Gesamtobjekt gut zum Abschluss bringen“, erklärt Pflüger und betont im Gespräch mit dieser Zeitung, dass der Verein Pro Freibad die Sanierung der Umkleiden und der sanitären Anlagen begleiten werde. Der frühere Eingang soll auch nach Abschluss der Arbeiten nicht wiederbelebt werden. „Der Eingang bleibt, wo er ist“, berichtet der Geschäftsführer auf Nachfrage und verweist auf die EDV-Infrastruktur, die sonst umziehen müsste.
Das Eingangsgebäude soll unter anderem eine neue Dachhaut bekommen. Das langgezogene Häuschen am Jahnweg, das mit seinem Baustil an ein Seebad erinnert, soll dennoch im Großen und Ganzen so bleiben, wie es ist. „Das Gebäude hat Charme und ist ein Stück Geschichte“, sagt Pflüger. Es zu erhalten, sei nachhaltiger als es abzureißen, fügt der Stadtwerke-Chef hinzu.