Ein zauberhaftes Dach über dem Kopf haben demnächst wieder Flanierende in Tiengen. Das Städtle unterstreicht zum sechsten Mal seinen malerischen Charme mit luftigen Kunstwerken am Himmel. Bei der diesjährigen Luftart werden wieder zwölf, gut neun Mal drei Meter große Kunstbahnen einen Großteil der Fußgängerzone überspannen.

Drei regionale Künstler arbeiten fleißig daran

Aktuell entstehen drei neue bei einem Luftart Update in Tiengens Fußgängerzone beim Löwendenkmal. Am 5. Juni begannen Thomas Santhori aus Zurzach (CH), Christel Andrea Steier aus Bernau und Petra Jäger aus Weilheim-Ay anhand ihrer Entwürfe die Stoffbahnen künstlerisch zu gestalten. Heute und morgen arbeiten sie noch daran.

Der Start: Am Montag diese Woche öffnete das Freiluftatelier beim Löwendenkmal, Josef Briechle (von links) und Kurt Reckermann mit ...
Der Start: Am Montag diese Woche öffnete das Freiluftatelier beim Löwendenkmal, Josef Briechle (von links) und Kurt Reckermann mit Ursula Santhori und Thomas Santhori (CH), einem der drei mitmachenden Künstler. | Bild: Ursula Freudig

Das sind die Motive auf den neuen Kunstwerken

Vorbeikommende können ihnen in unkomplizierter Atmosphäre beim Arbeiten zusehen und ins Gespräch kommen. Was demnächst dank der drei Künstler in Großformat neu über den Köpfen sein wird, ist vielversprechend: Jäger lässt Katzen, Steier Drachen am Himmel tanzen, und bei Santhori halten Auge und Erde Zwiesprache.

Beim Arbeiten: Thomas Santhori (Schweiz) wird beim künstlerischen Gestalten „seiner“ Gewebebahn tatkräftig von seiner Frau ...
Beim Arbeiten: Thomas Santhori (Schweiz) wird beim künstlerischen Gestalten „seiner“ Gewebebahn tatkräftig von seiner Frau Ursula unterstützt. | Bild: Ursula Freudig

Und so kommt südländisches Flair in die Stadt

Es können nicht mehr als zwölf Kunstbahnen aufgehängt werden, deshalb werden drei der älteren aussortiert. Es gab in den zwei Vorjahren bereits Luftart Updates, sodass neun der zwölf Kunstbahnen neueren Datums sind. Der schattenspendende und farbenfrohe Kunst-Baldachin verbreitet südländisches Flair, den auch dieses Jahr zehn große Palmen unter ihm unterstreichen. Sie stehen bereits. Liegestühle neben den Palmen zum Entspannen folgen noch.

Über den Ursprung der Freiluftausstellung

Der Tiengener Bildhauer und Maler Josef Briechle ist Ideengeber und künstlerischer Leiter der Luftart. Vor vielen Jahren hatte er in Granada Straßen gesehen, die von simplen Stoffbahnen überspannt waren, die vor Sonne schützten. Für Tiengen, sagte er sich, muss Farbe und künstlerische Kreativität hinzu kommen. Gesagt, getan. Die Aktionsgemeinschaft Tiengen war schnell für das innovative Projekt gewonnen, das längst Schule gemacht und Nachahmer gefunden hat – wie in Nördlingen.

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Maßgeblicher Mann bei der Aktionsgemeinschaft war und ist Mit-Geschäftsführer Kurt Reckermann. Auch, wenn die Haken in den Hauswänden zum Aufhängen der Stoffbahnen vorhanden sind, ist der Aufwand beträchtlich. Am 12. Juni werden die zwölf Kunstbahnen aufgehängt, danach ein kleines Eröffnungsfest gefeiert.

Den ganzen Sommer überspannen sie ein Stück Tiengener Himmel. Anfang Oktober erstrahlen sie im großen Finale bei „Tiengen leuchtet“ nochmals in aller Schönheit im Scheinwerferlicht. Kurz danach werden sie abgehängt. Die Bahnen sind aus strapazierfähigem, perforiertem Kunststoffgewebe – wind- und wetterfest. Langlebig sind auch die Farben: Auch auf den drei älteren Bahnen leuchten sie wie am ersten Tag.