Laut Wetterprognosen könnte es ein strenger Winter werden mit vielen Einsätzen für den städtischen Baubetriebshof (BBH) Waldshut-Tiengen. Bereits vergangenen Winter waren es mit 13 Voll- und elf Teileinsätzen überdurchschnittlich viele. Hinzu kamen Aufräumarbeiten wegen umgestürzten Bäumen und abgebrochenen Ästen durch Schneebruch.

Rund acht Volleinsätze hatte der BBH in den vergangenen Wintern im Schnitt. Für den kommenden sind die Vorbereitungen weitgehend abgeschlossen. Die Schneepflüge und Salzstreuer stehen startbereit im Baubetriebshof und in den Ortsteilen. Die Schürfleisten für die Einsatzfahrzeuge wurden in der BBH-Schlosserei hergestellt und montiert. Dort werden noch die letzten Schneeketten von Patrick Stein und seinem Kollegen Joachim Ebner repariert. Durch Aufschweißen einer Legierung verstärken sie abgenutzte Glieder der Ketten. Das Streusalz wurde im Frühjahr gekauft, um Rabatt zu bekommen.

„Egal, was für ein Winter kommt, wir sind gerüstet, das Salzsilo und die Salzkisten sind gefüllt und zur Sicherheit wird nach ersten Einsätzen etwas Salz nachbestellt“, sagt Bruno Dörflinger, stellvertretender Leiter des Baubetriebshofs. Einmal vor langer Zeit hat er es erlebt, dass dem Baubetriebshof das Salz ausgegangen war und mit Splitt gestreut werden musste. Sehr aufwendig sei dies gewesen, weil der Splitt im Frühjahr eingesammelt und speziell entsorgt werden musste. Dass so etwas nochmals passiert, sei unwahrscheinlich. 300 Tonnen lagern im Salzsilo des Baubetriebshofs, weitere 50 Tonnen in Säcken. Die Salzsilos in Waldkirch und Allmut enthalten je 25 Tonnen. Außerdem stehen 34 volle Salzkisten an strategisch wichtigen Stellen in Waldshut-Tiengen und teilweise in den Ortsteilen.

Eine solche Kiste führt auch der Handdienst des Baubetriebshofs immer in seinem Bus mit, wenn er im Einsatz ist, um beispielsweise Treppen, Gehwege, Bushaltestellen und Unterführungen von Schnee zu räumen und mit Salz trittsicher zu machen. Die ganz großen Räum- und Streufahrzeuge, kleinere für engere Straßen und eben auch der Handdienst – es baucht alle für einen gut funktionierenden Winterdienst. Einschließlich der Autofahrer.

Immer wieder kommt es nach Aussage von Baubetriebshofleiter Reiner Jehle vor, dass auf Straßen geparkte Autos die Durchfahrt der Räumfahrzeuge be- oder verhindern. „3,50 Meter Fahrbahnbreite sollten frei sein, damit alle Räumfahrzeuge und auch Rettungsdienste problemlos durchkommen“, erklärt Jehle.

Zwischen 4 Uhr und 4.30 Uhr beginnen in der Regel die Räum- und Streueinsätze. Noch etwa zwei Stunden früher ist bei unsicherer Wetterlage der Bereitschaftsdienst unterwegs, um die Lage an bestimmten Kontrollpunkten zu sondieren. Neben parkenden Autos sind für einen reibungslosen Winterdienst extreme Schneemengen eine Herausforderung, ebenso „verspätete“ Einsätze, die nach Schneefall in den frühen Morgenstunden noch nicht abgeschlossen sind, wenn der Schulbus- und der Berufsverkehr einsetzen. Dann ist oft ein Durchkommen schwer und der zeitliche Aufwand sehr viel höher. Viel Schnee und Eis machen allerdings auch den Bürgern der Stadt im Zuge ihrer Räum- und Streupflicht mehr Arbeit.
