Sie geht mit vielen Erinnerungen an arbeitsreiche Jahre: Dekanin Christiane Vogel (65) wird nach 18 Jahren am Sonntag offiziell aus dem Dienst entlassen und verabschiedet.
Die gebürtige Berlinerin kam 2005 als 47-Jährige nach Waldshut, um ihre Stelle als Dekanin im Evangelischen Kirchenbezirk Hochrhein und eine 50-Prozent-Stelle als Pfarrerin in der Kirchengemeinde Waldshut anzutreten.
Zuvor war sie Pfarrerin in Inzlingen und Krankenhauspfarrerin im Kreiskrankenhaus Lörrach. Als Dekanin wurde sie Dienstvorgesetzte von rund 25 kirchlichen Mitarbeitern in 17 evangelischen Kirchengemeinden im Kirchenbezirk Hochrhein.
„Ich habe die Arbeit nie gescheut, aber es ist jetzt auch gut, die Verantwortung abgeben zu können“, sagt Christiane Vogel. Auf die Frage, was ihr in diesen 18 Jahren am wichtigsten gewesen sei, kommt die Antwort sofort: „Der wertschätzende und vertrauensvolle Umgang miteinander, und ich glaube, das ist auch gelungen. Wir hatten ein gutes Miteinander.“
„Der Glaube ist das Wichtigste, was Menschen für ihr Leben brauchen, das wollte ich weitergeben.“Dekanin Christiane Vogel

Ihre größte Freude wäre es, wenn sie die Menschen mit den Botschaften in ihren Gottesdiensten erreicht hätte, sie dadurch Hilfe und Trost erfahren hätten. Leid täte es ihr, wenn sie Menschen verletzt hätte.
Christiane Vogel blickt auf erfüllte Jahre zurück
Als engagiert, offen, entscheidungsfreudig und schlagfertig wird die scheidende Dekanin von Weggefährten beschrieben. Eine große Portion Humor wird ihr bescheinigt, was sie mit diesem spontanen Ausspruch unter Beweis stellt: „Wer über sich selbst lachen kann, hat das ganze Jahr lang Unterhaltung.“
Christiane Vogel bereut keine Minute ihrer 18-jährigen Tätigkeit als Dekanin und Pfarrerin im Kirchenbezirk Hochrhein. Schon früh wusste sie, dass sie innerhalb der evangelischen Kirche Aufgaben übernehmen wollte.
Pfarrerin war immer ihr Traumberuf
„Der Glaube ist das Wichtigste, was Menschen für ihr Leben brauchen, das wollte ich weitergeben“, beschreibt sie ihre Motivation. Für sie war und ist Pfarrerin ein Traumberuf: „Man kommt mit Menschen aus allen Schichten und allen Altersgruppen zusammen und ist mit der ganzen Bandbreite des Lebens und Sterbens konfrontiert.“

Mit sich selbst ist Christiane Vogel im Reinen, sie hat auch keine Angst, im Ruhestand in das berühmte Loch zu fallen. Sie will viel reisen. Schon immer ist sie gern unterwegs gewesen, auch während ihrer Amtszeit zusammen mit vielen anderen in Form von Freizeiten an der Nordsee, Studienfahrten und Seniorenreisen.
Ab Juli 2023 ist sie Präsidentin des Rotary Club Waldshut-Säckingen. Auch dort warten Aufgaben auf sie. Außerdem bleiben ihre Rechte als Pfarrerin der Evangelischen Kirche bestehen, das heißt, Christiane Vogel kann weiterhin Gottesdienste halten.
Guter Übergang als Ziel
Die scheidende Dekanin ist überzeugt, dass sie ihr Leben im Ruhestand und den Übergang dorthin gut meistern wird: „Ich werde es ganz bestimmt schaffen, meinem Nachfolger oder meiner Nachfolgerin nicht im Weg zu stehen“.
Christiane Vogel wird sich, wie sie sagt, an einem leuchtenden Beispiel orientieren: Dem gelungenen Wechsel von der langjährigen Bezirkskantorin Trude Klein zum jetzigen Bezirkskantor Matthias Flierl.
Um sich selbst macht sich Christiane Vogel also keinerlei Sorgen, sehr wohl aber um die Kirche insgesamt. Auch die evangelische Kirche hat mit Kirchenaustritten zu kämpfen. „Ich wünsche mir, das jeder, der überlegt, auszutreten, noch einmal in sich geht, ob es nicht doch eine Option gibt, drin zu bleiben.“ Christiane Vogel hält die Kirche für wichtig für den gesellschaftlichen Zusammenhang.
Sehen Sie hier Bilder aus Christiane Vogels Zeit als Dekanin im Evangelischen Kirchenbezirk Hochrhein:






