Manfred Dinort

Zentrales Thema in der Hauptversammlung des TC Gurtweil war die anstehende Verlegung der Tennisplätze an die Tiengener Straße. Vorsitzender Martin Hummel berichtete, dass schon mehrfach Besprechungen mit Amprion stattgefunden hätten, um die Pläne miteinander abzustimmen. Zum Hintergrund: Der Betreiber Amprion möchte das bestehende Umspannwerk abbauen und auf seinem Firmengelände neu errichten. Dafür muss das Tennisplatz verlegt werden.

In der Versammlung gab es aber Kritik an der Entscheidung des Ortschaftsrats, den Umbauplänen die Zustimmung zu verweigern. „Wir können nicht einer Sache zustimmen, die wir eigentlich nicht wollen“, stellte Ortsvorsteherin Marina Schlosser klar. Der Ortschaftsrat habe die Umbaupläne und die angestrebte Steigerung der Kapazitäten abgelehnt, weil höhere Masten und noch mehr Elektrosmog zu befürchten seien. Die Entscheidung liege nun beim Gemeinderat.

Amprion-Vertreter Jörg Weber bedauerte, dass er nicht zu der Sitzung eingeladen worden sei. Das jetzige Gelände reiche für die Neubauarbeiten nicht aus, erklärte er. Daher sei ein Rückgriff auf das firmeneigene Tennisgelände unvermeidlich. Die Vorschläge, die Umspannanlagen auf den Hungerberg zu verlegen, hielt er für unrealistisch: „Falls das Gelände überhaupt zu haben ist, würde es zu lange dauern, das Projekt dort umzusetzen.“ Außerdem sei das mit hohen technischen Herausforderungen verbunden, da alle Anlagen zeitgleich in Betrieb genommen werden müssten. „Wir wollen aber schon in diesem Jahr mit den vorbereitenden Arbeiten beginnen und im März die ersten Probebohrungen für neue Transistoren-Fundamente durchführen“, sagte er.

Da man unter Zeitdruck stehe, habe das Unternehmen Amprion beschlossen, die Tennisplätze auf eigene Kosten zu verlegen und dafür einen Betrag über 800 000 Euro eingeplant. Die neuen Plätze sollen für den TC Gurtweil bereits im Frühjahr 2019 zur Verfügung stehen. Zu den Sorgen um neue Strommasten sagte er: „Es müssen vier neue gebaut werden, dafür kommen viele andere weg.“ Wenn die Bauanträge nicht genehmigt werden, was er sich nicht vorstellen könne, gebe es auch keinen Grund, die Plätze zu verlegen. Er fügte hinzu: „Die neuen Plätze, direkt an der Straße, könnten für den Verein zum neuen Aushängeschild werden.“

Weber stellte aber auch klar: „Aufgrund der Rechtslage wären wir eigentlich gar nicht verpflichtet, dem TC dieses Angebot zu machen“. Der alte Pachtvertrag läuft offiziell zum Jahresende 2018 aus. Für den neuen Pachtvertrag habe man die Pacht von 705 auf 750 Euro aufgerundet. Trotzdem wurde in der Runde dem Ortschaftsrat der Vorwurf gemacht, mit seiner ablehnenden Haltung, wissentlich oder unwissentlich, die Auflösung des TC in Kauf genommen zu haben. Weiter wurde die Frage in den Raum gestellt, wer denn die Kosten zu tragen habe, wenn der TC die Anlagen selbst zurückbauen müsste. Jörg Weber beruhigte: „Wir würden dem Verein sicher keine Knüppel zwischen die Beine werfen.“