Die Narro-Zunft Waldshut hat bei ihrem 52. Heringsessen einen würdigen Neu-Träger des Heringsesserordens gefunden. "An dem Tische, auf dem Tische, später unter'm Tische – Oh, Mörser komm, wie essen einen Hering", sangen Zunftmeister Joe Keller und Vize-Zunftmeister Stephan Vatter aus der Büt an den neuen Ordensträger, den ehemaligen Zunftmeister Markus "Mörser" Müller. Er habe so viel gemacht für den Verein, dass er den Orden bekomme, dass müsse schon sein, reimte Joe Keller in seiner kurzweiligen Rede. Mit einem Gedicht und ebenfalls in Reimform bedankte sich Müller für seine Auszeichnung und erklärte: "Ich bin so stolz auf diese Narrenfamilie."

Ganz so harmonisch ging es dabei aber nicht den ganzen Mittag zu. Während die Ehrenzunftmeister in diesem Jahr auf eine Rede verzichteten, übernahmen Oberbürgermeister Philipp Frank, Jörg Gantzer, als Erster Landesbeamter und Vertretung für Landrat Martin Kistler, Andreas Maier, Diakon Pascal Schneller, CDU-Bundestagsabgeordnete Gabriele Schmidt, sowie die Stadträte Harald Würtenberger und Sylvia Döbele das Mikrofon. Aus der Bütt wurden so manche Spitzen auf anwesende oder abwesende Besucher geschossen. Besonders beliebte Themen waren dabei die städtischen Wunden um die Freibäder, Spitäler, Stadtkasse und Brandschutz.

Den Abschluss übernahm der ehemalige OB Martin Albers, der den rund 140 Besuchern noch einmal kräftig einheizte. In seiner Rede erzählte er von einer Reise ins Waldshut des Jahres 2050. Seine Vorschau auf ein 125-jähriges Bestehen des Waldshuter Freibades, ein Biotop in Tiengen, einen als bundesweiten Sparfuchs Nummer 1 ausgezeichneten und geklonten Kämmerer und ein fehlendes Feuerwehrgerätehaus sorgten zumindest an diesem Mittag für reichlich Lachen.