Alfred Scheuble

Der Auftakt zu den Freundschaftskonzerten belarussischer Musikanten stand zunächst durch einen Notfall einer Musikerin auf der Kippe, verlief dann jedoch noch zur Zufriedenheit der knapp 50 Besucher im Pater-Jordan-Haus. Viel Beifall und großzügige Spenden ließen letztlich erkennen, dass sich die musikalische Professionalität der Musiker auf einem hohen Niveau bewegt.

Die Spannweite des Konzertprogrammes reichte vom populären russischen Schlager „Moskauer Nächte“ über klassische Kompositionen wie dem Zigeunerlied aus Bizets Oper Carmen bis hin zum deutschen Volkslied von Robert Schumann „Im wunderschönen Monat Mai“. Wechselnd musizierte die Instrumentalgruppe zwar ohne die Cellistin, aber mit zwei Flöten, einer Violine und einer Bratsche. Doch für die Höhepunkte des Konzertabends sorgten die beiden Gesangssolisten Viktoria Zbankova-Strigankova (Sopran) und Semjon Burankou (Tenor) mit ihren Liedbeiträgen. Mal lyrisch-träumerisch, mal temperamentvoll entflammend, mal Solo singend oder im Duett, dann wieder theatralisch und tänzerisch inszenierend ließen die beiden Gesangskünstler aufblitzen, was sie in ihrer noch jungen Berufslaufbahn bereits überzeugend erarbeitet haben. Auch die Instrumentalisten mit Alexandra Kiklevitsch an der Violine, Philipp Beljawski an der Bratsche sowie die beiden Flötisten Igor Skripko und Igor Kiklevitsch bewältigten mit beachtlicher Bravour die musikalischen Herausforderungen, so zum Beispiel beim Strauß-Walzer „Wiener Blut“ oder beim „Csárdás“ von Vittorio Monti.

Zweifelsfrei darf das Duett aus Emmerich Kálmáns Operette „Die Bajadere“, das Tanzlied „Fräulein, wollen Sie Shimmy tanzen?“ als einer der konzertanten, tänzerischen und schauspielerischen Höhepunkte bezeichnet werden. Bewundernswerte Akzente erhielt das Freundschaftskonzert auch durch weitere Werke des ungarischen Komponisten Emmerich Kálmán, des italienischen Komponisten Giacomo Puccini oder des russischen Pianisten, Dirigenten und Komponisten Sergei Rachmaninow. Mit einer amüsanten Zugabe, dem fröhlich-tierischen Katzenduett von Giacomo Rossini fand der Auftakt in die Reihe der Freundschaftskonzerte einen für die geschwächten Musiker und für die mitfühlenden Konzertgäste sehr versöhnlichen und entspannenden Schlusspunkt.

Am zweiten Konzertabend in Bad Säckingen konnten die belarussischen Musiker, nachdem ihre Cellisten wieder aus dem Krankenhaus entlassen wurde, vollzählig sowie auch befreiter und noch wirkungsvoller aufspielen. Bis zum kommenden Sonntag stehen noch weitere Konzertauftritte auf dem Plan, so unter anderem auch bei der Feier zum 10-jährigen Bestehen des Veranstalters der „Freundschaftskonzerte 2017“, dem Verein „Zukunft für Ritschow“ am Samstag, den 6. Mai, 19 Uhr im Katholischen Gemeindesaal in Waldshut.