Waldshut (sus) Was ist Heimat? Mit diesem Thema setzte sich eine bunt gemischte Prominenz unter der Moderation von Ines Zeller im Rahmen der Frauenaktionswochen im Kaufhaus May in Waldshut auseinander. Mitgebracht hat jeder der fünf Damen entweder einen Text oder ein Gedicht zum Thema Heimat.
Den Anfang macht Christa Bader, Direktorin der Volksbank Hochrhein, die stilecht im Allgäuer Dirndl auftritt. Geboren und aufgewachsen ist sie im Allgäu, ihr jetziger Wohnort ist Rheinheim. Sie fühlt sich heimisch hier wie dort. Heimat ist für sie der Ort an dem sie sich wohlfühlt. Im Gepäck hat sie ein Gedicht über Heimat. Die zweite im Bunde ist Direktorin am Amtsgericht St. Blasien, Susanne Lämmlin-Daun, geboren in Obereggenen, im Markgräflerland, jetzt wohnhaft in Waldshut. Sie ist angekommen am Hochrhein, dennoch ist Heimat für sie der Ort, an dem sie aufgewachsen ist, wo die Menschen leben, mit denen sie verbunden ist. Vorgestellt hat sie Gedichte von Lina Kromer, die aus ihrem Geburtsort stammt und das Thema Heimat in seinen zahlreichen Facetten beleuchtet.
Was ist für Rita Schwarzelühr-Sutter, die als parlamentarische Staatssekretärin permanent um den halben Globus reist, Heimat? Heimat ist für sie ein Anker, der Ort, an dem sie aufgewachsen ist, aber auch der Ort wo ihre Familie lebt, wo sie sagen kann „hier bin Ich daheim“ Sie trägt einen Abschnitt aus dem Buch von Renate Zöller vor, die das Thema Flüchtlingspolitik in Deutschland thematisiert. „Solange die Menschen miteinander und nicht gegeneinander leben, kann überall Heimat sein.“
Jutta Rothe, Geschäftsführerin der Firma Raumgestalt, ist, wie sie sagt, aus purem Zufall in Bernau gelandet. Geboren und aufgewachsen ist sie in Düsseldorf. Obwohl seit 25 Jahren in Bernau lebt, ist das Dorf im Schwarzwald nicht ihre Heimat geworden. Sie fühle sich weiterhin als Rheinländerin. Heimat sei etwas Vielschichtiges, so Rothe. Für sie sei Heimat zum Beispiel der Rhein. Dort komme sie zur Ruhe. Dabei hat sie einen Artikel aus dem Zeitmagazin. „Heimat ist da, wo man begraben sein möchte.“
Der letzte Beitrag stammt von Kamar Younis, einer 14-jährigen Syrerin, die vor zwei Jahren mit ihrer Familie aus ihre Heimat nach Gurtweil geflüchtet ist, wo sie ein neues Zuhause gefunden hat. Sie trägt einen selbstverfassten Text zum Thema Heimat vor. Viele Menschen hätten Angst vor Flüchtlingen. Ihre Landsleute aber seien gezwungen worden, ihre alte Heimat zu verlassen, so auch ihre Familie. Sie habe sich wohlgefühlt in Syrien, wollte das Land nicht verlassen. Dennoch sei sie angekommen in Deutschland. “In Gurtweil kann man gut leben", so Kamar abschließend.