Rosemarie Tillessen

„Der müde Tod“ ist ein starkes Stück um Liebe, Tod und Vergänglichkeit. Daniel Leers, Regisseur und Schauspieler der Theatergruppe Freies Hochrhein Schauspiel, hat es im vergangenen Jahr mit seinem Ensemble erfolgreich inszeniert.

Jetzt erhielt die Gruppe im Oktober in Karlsruhe dafür den Landestheaterpreis 2017 für Amateurtheater. Und wer es bisher noch nicht gesehen hat, hat dazu im Schlosskeller Tiengen noch zweimal Gelegenheit.

Das Stück ist eine Hommage an den gleichnamigen Stummfilm von Fritz Lang aus dem Jahr 1921. Auch in der Bühnenfassung in fünf Versen von Daniel Leers bleiben die Schauspieler (fast) stumm: Statt Sprache setzen sie betont auf Mimik und Gesten, spielen packende Themen pantomimisch aus und gestalten das dramatische Bühnengeschehen mit großem Ernst, Leidenschaft, Witz und Humor. Dabei werden sie wirkungsvoll und sehr professionell vom Trio Morendo (Joachim Borgmann, Klavier, Constanze Bark, Cello, und Ulf Kühner, Oboe) unterstützt.

So sehen Sieger aus (von links): die Musiker Constanze Bark (Cello), Ulf Kühner (Oboe), Joachim Borgmann (Klavier) und das Ensemble: ...
So sehen Sieger aus (von links): die Musiker Constanze Bark (Cello), Ulf Kühner (Oboe), Joachim Borgmann (Klavier) und das Ensemble: Klaus Herold, Regisseur Daniel Leers mit dem Landespreis, Johann Kampermann, Patrick Schmid, Ulrich Großmann, Melanie Metzger, Dora Balog, David Miller und Désirée Leers. Bilder: Rosemarie Tillessen

Die Handlung in Kürze: Ein junges Paar (hinreißend und bezaubernd Dora Balog, eindrucksvoll auch Johann Kampermann als strahlender Begleiter) verliebt sich stürmisch ineinander. Die ganze Dorfgemeinschaft nimmt herzlichen Anteil. Doch in diese heitere Gruppe dringt ein düsterer Fremder – der Tod (sensibel gespielt von David Miller). Er ruft einen nach dem andern ab ins Reich des Todes und scheint doch sichtlich unter seiner Aufgabe zu leiden.

Als er auch den jungen Verliebten zu sich holen will, bricht sie zusammen, wütet und kämpft verzweifelt um sein Leben. Kann sie mit dem Tod einen Pakt schließen? Es sind leise Szenen mit teils harten Einschnitten, auch vom Rest des Ensembles (Ulrich Großmann, Désirée Leers, Klaus Herold und Patrick Schmid) wunderbar ausgespielt.

Dazu die untermalende Musik von Erik Satie, Edward Grieg, Franz Schubert und Robert Schumann. Ein ungewöhnlicher Abend mit Gänsehaut!

 

Letzte Vorstellungen am 8. und 11. November um 20 Uhr im Schlosskeller Tiengen.