Bruno Dörflinger, stellvertretender Leiter des Baubetriebshofs der Stadt Waldshut-Tiengen, kennt den Stadtbach genau. „Das Wasser wird vom Talbach abgeleitet, geht über die Peter-Thumb-Straße in die Hauptstraße und in die Berliner Straße, bis es schließlich im Kaltenbach mündet“, erklärt Dörflinger den groben Verlauf des Stadtbachs. Über eine weitere Abzweigung treibt der Stadtbach auch das Wasserrad der historischen Tiengener Öhlmühle in der Fahrgasse an.
Das schöne am Bach innerhalb der Tiengener Innenstadt sei für Dörflinger, dass keine Pumpen oder Ähnliches vonnöten sind. Auch nicht beim „May-Buckel“, den Dörflinger aufgrund des direkt angrenzenden Kaufhauses so nennt. „Es wird natürlich nach oben gedrückt – keine Pumpen sind nötig“, erklärt Dörflinger. Das Wasser fließt dann, in der Nähe des Löwendenkmals, von der Hauptstraße zur Weihergasse hinunter. Trotz Hitzewelle in den vergangenen Wochen habe der Stadtbach nicht an Kraft verloren, so der stellvertretende Baubetriebshofleiter. „Es fließt relativ viel Wasser, wir sind da selbst überrascht.“

Brunnen bieten Trinkwasser an
Für Abhilfe gegen den Durst sorgen die Brunnen, die im Tiengener Stadtgebiet verteilt sind. Sie fallen in einen der Zuständigkeitsbereiche von Bruno Dörflinger. Insgesamt elf Brunnen gibt es in der Innenstadt von Tiengen, ebenso viele in Waldshut. Die meisten davon bieten durstigen Passanten gerade bei heißen Tagen mit Trinkwasser eine Erfrischung an, so Dörflinger. Das Wasser stammt aus dem öffentlichen Wassernetz wie das kühle Nass aus dem heimischen Wasserhahn, erklärt der stellvertretende Baubetriebshofleiter.

Außerdem achte man sehr auf Hygiene: „Im Sommer werden die Brunnen wöchentlich gereinigt und stetig kontrolliert.“ Dabei benutze man rein biologische Mittel, also keine Chemie, erklärt Dörflinger. Im Stadtgebiet übernimmt die Reinigung der Baubetriebshof, die Brunnen der Ortsteile werden von der Wegwarte gereinigt. Manch ein Brunnen mit einer historischen Geschichte hat eine Tafel, die Namen und historischen Hintergrund des Brunnens erzählen, sagt Dörflinger. Als Beispiel nennt er den Josefs-Brunnen gegenüber vom Tiengener Rathaus und den Marienbrunnen in der Fußgängerzone.

Im Winter werden die Brunnen zu Allerheiligen abgestellt, damit keine Frostschäden entstehen. Ab Frühjahr bepflanzt die Stadtgärtnerei dann die noch trockenen Brunnen mit Blumen, es ab Ostern wieder heißt: Wasser marsch.
Trinkwasser oder nicht?
Ob das Wasser aus einem Brunnen in Waldshut-Tiengen trinkbar ist, ist klar gekennzeichnet. Die meisten Brunnen haben entsprechende Hinweisschilder mit der Aufschrift Trinkwasser. Das Wasser aus dem Rohr kann also in diesen Fällen unbedenklich getrunken werden. Hat ein Brunnen kein Hinweisschild, sollte im Zweifel nicht davon getrunken werden. Es kann sein, dass dieser Brunnen das Wasser nur umwälzt, also tagelang das selbe Wasser wiederholt ausspuckt.