SUSANN KLATT-D'SOUZA

Die Bewältigung der Flüchtlingskrise steht bei allen befragten Politikern und Wirtschaftsvertretern aus dem Kreis Waldshut oben auf der Wunschliste für das Jahr 2016. Doch auch Thema wie Verkehr und die Spitäler Hochrhein bewegen die Befragten.

 

Martin Kistler, Landrat: „Ich erwarte, dass die Verkehrsprojekte am Hochrhein im Bundesverkehrswegeplan gut platziert werden und dass Minister Dobrindt in Sachen Flughafen Zürich das anvisierte Betriebsreglement zurückweist. Um beim Verkehr zu bleiben: Ich hoffe und erwarte, dass wir bei der Elektrifizierung der Hochrheinstrecke weiterkommen und dass die Leistungsphasen 3 und 4 ausgelöst werden können. Darüber hinaus setze ich, nun in einem anderen Themenfeld, darauf, dass wir mit dem Bau des Kreisbackbones für schnelles Internet beginnen können. Wichtig ist mir auch, dass wir unsere Spitäler in Bad Säckingen und Waldshut zu profilieren vermögen und dass die beiden Häuser als das wahrgenommen werden, was sie sind, nämlich als Krankenhäuser, in denen hervorragende medizinische Leistungen erbracht werden. Sehr wichtig ist mir persönlich auch, dass wir das gute Miteinander und den gesellschaftlichen Zusammenhalt im Landkreis Waldshut bewahren, so dass wir, bei hoffentlich zurückgehenden Flüchtlingszahlen, die Menschen mit Bleibeperspektive integrieren können. Und ich bin der festen Überzeugung, dass unser erstklassiges Kulturprogramm in Schloss Bonndorf erneut auf eine hohe Akzeptanz stößt.“

 

Philipp Frank, Oberbürgermeister: „Ich wünsche mir für 2016 drei bis vier Dinge: Global, etwas mehr Frieden auf der Welt. Persönlich, dass ich weiter gut in mein Amt hineinkomme und mit dazu beitragen kann, die Stadt positiv zu entwickeln. Familiär, dass meine Frau und meine Kinder gesund in Waldshut-Tiengen ankommen und sich gut einleben. Gesundheit und Zufriedenheit sind das Wichtigste überhaupt.“

 

Gabriele Schmidt, CDU-Bundestagsabgeordnete: „Für das kommende Jahr 2016 wünsche ich mir, dass wir es schaffen, mehr Frieden in den Nahen Osten und andere Teile der Welt, wo Krieg und Terror herrschen, zu bringen. Das Thema Flüchtlinge bleibt auch in diesem Jahr die wichtigste Herausforderung für Deutschland und die Europäische Union. Dabei dürfen wir aber auch nicht all die anderen wichtigen Themen aus den Augen lassen. Für das Jahr 2016 wünsche ich uns allen mehr Nächstenliebe, Solidarität und Toleranz zwischen allen Gruppen, Einheimischen und Fremden, Menschen mit und ohne Behinderung, Jungen und Alten. Ich bin froh und dankbar, dass wir so viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer im Land haben. 2016 wird politisch ein spannendes Jahr, ich wünsche mir besonders für den 13. März eine gute und erfolgreiche Wahl mit dem Sieg der CDU und Guido Wolf als neuen Ministerpräsidenten. Privat wünsche ich mir Gesundheit für meine Familie und Freunde und schönes Wetter zu meinem runden Geburtstag im Sommer.“

 

Thomas Dörflinger, CDU-Bundestagsabgeordneter: „Für mich ist neben der Landtagswahl in Baden-Württemberg, bei der ich mir für Guido Wolf und Felix Schreiner sehr gute Ergebnisse erwarte, die Vorlage des Bundesverkehrswegeplans das zentrale Thema in 2016, weil hier die Zukunft der Region entscheidend vorbestimmt wird. Ich erhoffe mir daneben einen deutlichen Fortschritt beim Projekt ‚Digitalisierung der Ausfuhrkassenzettel'; vermutlich können wir schon in die Pilotphase treten. Dass uns das Thema Migration weiter beschäftigt, versteht sich von selbst. Ich bin mir sicher, dass es Kurskorrekturen geben wird.“

 

Rita Schwarzelühr-Sutter, SPD-Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretärin: „Vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Entwicklungen und Herausforderungen für unseren Kontinent wünsche ich mir für das neue Jahr einen starken Zusammenhalt der Menschen innerhalb Europas. Dieser Zusammenhalt und unsere gemeinsamen Werte haben unsere Gemeinschaft so stark gemacht. Nach einem Jahr mit zahlreichen Krisen und Konflikten wünsche ich mir für 2016 außerdem ein friedliches Miteinander der Völker weltweit und allen Beteiligten viel Weitsicht bei der friedlichen Lösung dieser Konflikte. Für mich privat ist, wie für viele andere Menschen auch, die Gesundheit für meine Familie, Freunde und mich das Wichtigste.“

 

Christa Bader, Vorsitzende der Tiengener Aktionsgemeinschaft: „Ich erwarte ein sehr spannendes Jahr 2016, besonders im Hinblick auf die großen Herausforderungen an unsere gesamte Gesellschaft, sei es das Thema Flüchtlinge aber auch die weltweiten Krisengebiete. Ich wünsche mir, dass durch politische und diplomatische Verhandlungen wieder mehr Frieden und Ruhe erreicht werden kann. Wirtschaftlich erwarte ich für unsere Region weiterhin eine stabile und positive Entwicklung. Persönlich freue ich mich auf viele schöne Begegnungen und Gespräche mit tollen Menschen sowie auf aktive Erlebnisse in der freien Natur, sei es beim Wandern oder Radfahren.“

 

Christian Straub, Vorsitzender des Waldshuter Werbe- und Förderungskreises: „Ich wünsche und erwarte mir für das Jahr 2016 eine ruhigere außenpolitische Lage. Es macht Sorge, wenn man die Anschläge im Jahr 2015 sieht und die Frage stellt sich, was in 2016 auf uns zukommt. Was ist mit Anschlägen in Deutschland? Auch in den Kriegsregionen kehrt keine Ruhe ein. Innenpolitisch hoffe ich auf eine faire Debatte zum Flüchtlingsthema und eine gute Integration. Wir müssen helfen. Wirtschaftlich mache ich mir diesbezüglich keine Sorgen. Für meine Familie wünsche ich mir natürlich Gesundheit und für mich mehr Zeit für die Familie und Freizeit. Ich wünsche mir auch die Zeit zu finden, ein gutes Buch zu lesen oder mit den Jungs Kart zu fahren.“