Werner Steinhart

Über dem Eingang zum Stall des Pferdezüchters Hugo Gantert in Obermettingen zeigt eine Fülle an Gold- und Silbermedaillen sowie erste und zweite Preise die züchterischen Erfolge. Im August dieses Jahres kamen zwei Silbermedaillen hinzu: Bei der Fohlenschau in St. Märgen, Zentrum des Schwarzwälder Kaltbluts, konnte Hugo Gantert erneut Zuchterfolge verbuchen. Die beiden Hengstfohlen Remus und Moritz konnten zwei Silbermedaillen des Pferdezuchtverbands Baden-Württemberg mit nach Hause mitnehmen.

Das könnte Sie auch interessieren

Sie machten wieder einen guten Eindruck bei der Fohlenschau in St. Märgen, die beiden Hengstfohlen Remus und Moritz. Remus, Sohn von Laila und Moritz, Sohn von Lea, der Mutter der Stute Laila. Für die viereinhalb Jahre alte Stute war es das erste Fohlen und Remus, Fuchs mit heller Mähne, gleicht seiner Mutter vollkommen. Tragisch war, dass die Mutter von Moritz, Lea, einen Monat nach seiner Geburt aus gesundheitlichen Gründen eingeschläfert werden musste. Es war ein Glück für den Züchter Hugo Gantert, dass Laila, quasi die Schwester von Moritz, ihn quasi adoptiert hat.

Über dem Eingang zum Stall von Pferdezüchter Hugo Gantert zeugen zahlreiche Plaketten vom Zuchterfolg.
Über dem Eingang zum Stall von Pferdezüchter Hugo Gantert zeugen zahlreiche Plaketten vom Zuchterfolg. | Bild: Werner Steinhart

Die kleine Patchworkfamilie begeisterte die zahlreichen Zuschauer in St. Märgen. Außergewöhnlich rührend, so die Meinung der Besucher und der Jury, war der Auftritt der viereinhalb Jahre alten Stute Laila von Altzüchter Hugo Gantert. Sie ging mit zwei Fohlen gleichzeitig in den Ring. „Es ist eine Seltenheit, dass eine viereinhalb-jährige Stute das Fohlen angenommen hat“, meinte die Jury.

Es beginnt mit Stute Ramona

Hugo Ganterts Liebe zu den Pferden ist sprichwörtlich. Der 81-Jährige beschäftigt sich schon immer mit Pferden, seit 35 Jahren züchtet er das Schwarzwälder Kaltblut. Es begann 1987, als er die Schwarzwälder Stute Ramona erwarb. Über 20 Jahre lang stand sie im Stall in Obermettingen, prämiert mit dem ersten Staatspreis, und sie konnte auf eine große Anzahl Nachkommen blicken.

Da gibt‘s was Gutes. Hengstfohlen Moritz darf bei seiner Adoptivmutter trinken.
Da gibt‘s was Gutes. Hengstfohlen Moritz darf bei seiner Adoptivmutter trinken. | Bild: Werner Steinhart

Gantert ist stolz auf seine Zuchterfolge und den guten Eindruck, den seine Tiere bei der Fohlenschau hinterlassen. Täglich trifft man den leidenschaftlichen Pferdezüchter im Stall bei seinen Schwarzwäldern an, denn Zuchterfolg ist mit viel Arbeit verbunden, ohne die der Rentner aber nicht sein kann. Er freut sich immer aufs Neue, wenn er bei seinen Tieren im Stall oder auf der Koppel sein kann. Und schön anzusehen sind die Tiere allemal.

Ganterts Stuten und Hengste sind allesamt leistungsgeprüfte Tiere. Stute Laila steht die Leistungsprüfung noch bevor. Sie war für dieses Jahr angemeldet, doch durch die besondere Situation mit den beiden Fohlen, wird sie die Prüfung erst im kommenden Jahr ablegen. Zur Prüfung gehören das Schleifen eines Baumstamms mit Hindernissen, ebenso das Kutschfahren durch einen Hindernisparcours und das Schlittenziehen mit 20 Prozent ihres Körpergewichts. Die Leistungsprüfung der Tiere ist erforderlich, um an den Schauen teilnehmen zu können.

Von ihrer besten Seite zeigten sich die beiden. Moritz war mit zwei Monaten das jüngste Fohlen bei der Fohlenschau in St. Märgen. Die Entscheidung war knapp. Beiden fehlte jeweils nur ein Punkt zur Goldmedaille. Doch Hugo Gantert freut sich auch über die zwei Silbermedaillen des Pferdezuchtverbands Baden-Württemberg.

Jetzt geht‘s wieder zurück in den Stall, Remus und Moritz.
Jetzt geht‘s wieder zurück in den Stall, Remus und Moritz. | Bild: Werner Steinhart