„Ich hätte ganz Paris umarmen können“, sagt Corinna Vogt über den Moment, als die von dem Gewinn des Landesamateurtheaterpreises in der Kategorie Mundart erfahren hat. Sie war gerade in Paris, als ihr Kassierer Sebastian Ziller die frohe Botschaft per Telefon mitgeteilt hat.

„Ich freue mich unfassbar“, sagt die Regisseurin und Vorsitzende des Theatervereins Zeitschleuse zweieinhalb Wochen später am Telefon. Am Mittwoch hat das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst die Preisträger bekannt gegeben und Corinna Vogt konnte ihr Stillschweigen brechen.

„Ich bin gerade auf dem Theaterschiff im Klostergarten und informiere unsere Mitglieder per Videobotschaft über den Preis“, berichtet Vogt.

Endlich nach zweieinhalb Wochen das Stillschweigen brechen: Corinna Vogt informiert die Mitglieder des Vereins in einer Videobotschaft.
Endlich nach zweieinhalb Wochen das Stillschweigen brechen: Corinna Vogt informiert die Mitglieder des Vereins in einer Videobotschaft. | Bild: Corinna Vogt

Bis zu diesem Zeitpunkt waren nur wenige Personen eingeweiht: Kassierer Sebastian Ziller, der stellvertretende Vorsitzende und Hauptdarsteller Lukas Böhler und Ideengeber Thomas Fechtig. „Zwei Wochen Stillschweigen zu halten, war nicht einfach“, erinnert sich Vogt lachend.

2019 hat der Theaterverein Zeitschleuse „Zwischen den Welten“ erstmals im Klostergarten Riedern am Wald auf die Bühne gebracht. Weil das Stück erfolgreich war, und viele Personen damals keine Karten bekommen hatten, plante der Verein für 2020 weitere Aufführungen. Diese mussten aber wegen der Pandemie zwei Mal verschoben werden.

2022 war es dann endlich so weit, der Verein brachte mit 100 Schauspielern und 40 Personen hinter der Bühne ‚Zwischen den Welten‘, etwas angepasst an die Wünsche des Publikums, erneut auf die Bühne. Das sei eine Herausforderung gewesen, denn die Kinderrollen mussten neu besetzt werden und auch viele Kostüme sind neu entstanden.

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„Wir sehen Corona rückblickend nicht als negativ. Es war hart, aber wir konnten das Stück optimieren. Es war eine sehr besondere, positive Zeit“, erinnert sich die Regisseurin.

Was bedeutet der Gewinn des Amateurtheaterpreises für den Verein?

„Das ist die Sahnehaube“, sagt Vogt. Vor allem das Preisgeld von 2000 Euro könne der Verein immer gut gebrauchen, da für die zahlreichen Projekte immer wieder Requisiten, Kostüme oder Technik benötigt werden. Aber: „Das Bewusstsein, das man als Sieger ausgewählt wurde, ist aber noch viel toller als das Geld.“

Diese Szene der Premiere der Freilichtspiele „Zwischen den Welten“ 2022 zeigt die Ankunft in Amerika. (Archivbild)
Diese Szene der Premiere der Freilichtspiele „Zwischen den Welten“ 2022 zeigt die Ankunft in Amerika. (Archivbild) | Bild: Deinzer, Gudrun

Das hat der Theaterverein 2023 und 2025 vor

Auch für das Jahr 2023 hat der Theaterverein noch viel vor. Derzeit arbeiten die kleinen und großen Schauspieler an drei verschiedenen Projekten. Auch die Vorbereitungen für die nächsten Freilichtspiele 2025 im Klostergarten Riedern am Wald sind im vollen Gange.

Krimidinner im „Gasthaus Kreuz“

Am 21. Oktober bringt der Theaterverein im „Gasthaus Kreuz“ erstmals ein Krimidinner auf die Bühne. Weitere Aufführungen sind am 2. Dezember und 20. Januar. „Sieben Leute stehen auf der Bühne, es gibt Szenen, dann Essen und die Besucher werden mit eingebunden und müssen erraten, wer der Mörder ist“, verrät Vogt. Auf der Suche nach dem Mörder wird es auch Musik und Gesang geben.

Märchen „Am Himmelszelt“

18 Kinder im Alter von sechs bis 13 Jahren proben derzeit für das Märchen „Am Himmelszelt“, das aus der Feder von Corinna Vogts Mutter Erika Buhr stammt. Es geht um kleine Funkelsterne am Himmel, die gerne einmal auf die Erde reisen wollen. Das Stück wird am Sonntag, 14. Januar 2024, um 15.30 Uhr im Vereinsheim und am Sonntag, 25. Februar 2024, um 15.30 Uhr in der Halle in Häusern aufgeführt.

Jugendstück „Der Schlüssel“

Gemeinsam mit zwei Jugendlichen hat Corinna Vogt das Jugendstück „Der Schüssel“ geschrieben, in dem in mehreren Epochen der Sinn des Lebens gesucht wird. Das Stück feiert am 6. Oktober im Rahmen der Interkulturellen Woche der Caritas Premiere in der Stadthalle Waldshut. Weitere Aufführungen sind in Berau und Todtmoos geplant. „Das ist sehr aufwendig, weil wir durch die verschiedenen Epochen viele Kostüme und Requisiten brauchen“, erläutert Vogt

Freilichtspiele 2025: „Die schwarze Rose“

Parallel zu all den Projekten bereitet Corinna Vogt die nächsten Freilichtspiele 2025 im Klostergarten Riedern am Wald vor. Das Stück „Die schwarze Rose“ über das Leben des in Riedern geborenen Dichters, Schriftstellers und Künstlers Heinrich Ernst Kromer geht dort weiter, wo „Zwischen den Welten“ aufgehört hat. Im Frühling sollen laut Corinna Vogt die Proben beginnen.

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