Die letzte von acht Bürgerversammlung im Januar in Ühlingen-Birkendorf fand in der Schlüchttalhalle in Ühlingen statt. Zur Begrüßung stimmte Ortsvorsteher Klaus Müller begleitet von der Trachtenkapelle das Ühlinger Heimatlied an.
Rückblick
Eine erfreuliche Bilanz für Ühlingen zog der Ortsvorsteher. Sein Rückblick auf drei Jahre fiel etwas länger aus, da 2021 und 22 keine Versammlung möglich war. Ob erfolgreiche Ortskernsanierung, Soziales Zentrum, Ruheraum für den Friedhof oder neue Technikräume der Schlüchttal-Schule, Kindergartenanbau und vieles mehr – man könne durchaus zufrieden sein.

Ein gelungenes Gemeinschaftsprojekt von Gemeinde und Skiclub sei die Pumptrack Anlage neben dem Abenteuerspielplatz, die eine Attraktion für die Jugend bedeute. Aus dem Ortsbudget wurden Maßnahmen in Höhe von 21.654 Euro finanziert. Ehrenamtliches Engagement von Privatpersonen, Vereinen und Firmen habe vieles möglich gemacht. So wurden Friedhofsmauer saniert, Stühle für Bestattungen angeschafft, Weihnachtsbeleuchtung ergänzt, Ruhebänke für den Alpenblick-Rundweg und Material für den Kinderspielplatz und andere Dinge finanziert.
Müller erinnerte an die Eröffnung des neuen Recyclinghofes und die Jubiläen der kfd Ühlingen (40 Jahre) und der Feuerwehr (75 Jahre) im vergangenen Jahr.
Ausblick
2023 habe man sich wieder viel vorgenommen. Wie es zu geplanten Vorhaben kam, führte der Ortsvorsteher detailliert aus. Die größten „Brocken“ seien das neue Baugebiet „Witzhalder Straße“ mit 963.400, Soziales Zentrum mit 625.200 und Kindergarten 325.550 Euro. Weiter seien im Zusammenhang mit der Ortskernsanierung 132.550 Euro vorgesehen.

Vereine möchten den Mehrgenerationenpark mit Leben füllen und Veranstaltungen zu einem „Ühlinger Sommer“ zusammenstellen, der mit der Tourismus GmbH beworben werde. Ein Baumhaus für 24.000 Euro soll im Frühjahr den Abenteuerspielplatz bereichern.
Ein weiterer großer Posten im Haushalt 2023 stelle das neue Feuerwehrfahrzeug HLF 10 mit 227.500 Euro dar. Die Gesamtkosten für das HLF 10 schlagen im Haushalt 2022/23 mit 430.000 zu Buche. Hierzu erläuterte Feuerwehrkommandant Michael Gampp die Notwendigkeit, das 29 Jahr alte Fahrzeug nach über 500 Einsätzen dem Brandschutzbedarfsplan entsprechend zu ersetzen.
Zusätzliche Vorhaben sollen aus dem Ortsbudget mit 11.000 Euro bestritten werden wie etwa der Dorfputz, Sanierung von Feldwegen und Holzsteg zwischen Kinderkrippe und Tennisplätzen, Spielplatzgeräte und Verschiedenes. Bürgermeister Tobias Gantert ging auf Vorhaben der Gemeinde und besonders auf die in Ühlingen ein: „Wir haben seit drei Jahren mit Krisen zu kämpfen, die uns stark in Beschlag nehmen.“

Die Integrationsmanagerinnen Simone Kempkes und Annette Schwarz betreuen 220 Flüchtlinge. Man sei auf Unterstützung von Freiwilligen angewiesen. Durch die Teuerung der Energie fehle Geld, das an anderer Stelle gebraucht würde. Nichtsdestotrotz solle weiterhin Bauland, aktuell in der Witzhalder Straße, entstehen.
Maßnahmen zur Energieeffizienz an Gemeindegebäuden seien geplant. So werde 2023 eine PV-Anlage auf dem Rathausdach installiert. 28.000 KWh jährlicher Stromverbrauch im Rathaus soll durch Solarstrom reduziert werden.
Allgemein sollen Dämmungen, Heizungen und Beleuchtung kommunaler Gebäude auf den Prüfstand gestellt und sukzessive entsprechend umgerüstet werden. Auch die Schlüchttalhalle werde eine energieeffiziente Sanierung erfahren. Ein Problem gebe es durch den Fachkräftemangel, der den notwendigen Erweiterungen der Kindergärten entgegenstehe.
Ehrungen und Dankesworte
Neun Personen wurde mit Ehrennadeln, Urkunden und Präsenten für zehn-, 25-, 50- und 75-maliges Blutspenden gedankt.

Ortsvorsteher und Bürgermeister standen nach den Berichten für Fragen zur Verfügung. Heidrun Schäfer warb für das 50. Partnerschafts-Jubiläum mit Machecoul jetzt Sud Retz Atlantique.

Weiter informierte sie über die Auflösung der evangelischen Pfarrstelle Ühlingen. Lob sprach sie für Energiesparen bei der Weihnachtsbeleuchtung aus. Sie sehe allerdings einen Widerspruch durch die nächtliche Beleuchtung des Mehrgenerationenparks und rege an, nachts die Parkbeleuchtung auch wegen der Lichtverschmutzung abzuschalten.
Mit Dankesworten für alle, die sich im Ortsteil engagierten, wurde die Versammlung beendet.