Mit einem Gottesdienst begann traditionell am 2. Januar die Erste Werktaggemeinde in Birkendorf. Rund 70 Bürger versammelten sich danach im Gasthaus „Hirschen“. Nach der Begrüßung durch Ortsvorsteher Norbert Schwarz und dem Totengedenken wurde traditionsgemäß die Aufgabe des Schneeräumdienstes versteigert, der von Friedhelm Fechtig zu 75 Euro pro Stunde übertragen bleibt. Weiter stimmte der Ortschaftsrat in der Versammlung dem Bauantrag eines Glasfaser-Gehäuses beim Haus des Gastes einstimmig zu.

Im Rückblick auf die Jahre 2020 bis 2022 über Geleistetes zog der Ortsvorsteher eine positive Bilanz und dankte Gremium und Ehrenamtlichen. Trotz Pandemie sei einiges bewegt worden. Das Thema Funkmast hatte den Ortschaftsrat mehrfach auch online beschäftigt. Ein Gutachten habe beim Bolzplatz im Oberholz den günstigsten Standort ermittelt. Weitere Messungen stünden noch an.
Seit Jahren erfreue eine anonyme Gruppe zum 1. Mai durch Kreativität mit ortspolitischen Themen. Ob Baugebiet, fehlende Ärzteversorgung oder Kugelbahn – die Themen treffen der Nerv der Einwohnerschaft.
Ausblick auf 2023
Wie Bürgermeister Tobias Gantert bestätigte, sei die Auftragsvergabe für die Verlegung von Glasfasernetzen Horben, Igelschlatt und Kleiderfabrik bis Campingplatz erfolgt. Im Zuge der Wasserleitungssanierung entlang der Schwarzwaldstraße von Bestattungen Morath bis zum Brunnen werde der Gehweg erneuert und der Brunnenplatz neugestaltet. Weiter ist die Anschaffung einer neuen Wegbeschilderung innerhalb Birkendorfs vorgesehen und ein Geschwindigkeitsmessgerät erworben. Weitere kleine Maßnahmen bei der Grillstelle im Oberholz und bei den Spielgeräten seien besprochen.
Die Touristinformation Birkendorf soll 2023 digital werden. Nach entsprechender Einrichtung werde sie personell nicht mehr besetzt sein. Der Gast könne sich digital mit einer zentralen Tourismusstelle der HTG verbinden und beraten lassen.
50 Jahre Partnerschaft
Über das anstehende 50-jährige Jubiläum der Partnerschaft mit Machecoul informierte Marianne Buchmüller. Als Vorsitzende des deutsch-französischen Freundeskreises bittet sie um Unterstützung der Bevölkerung bei den Feierlichkeiten und der Unterbringung der französischen Gäste von 25. bis 27. August. Sie hoffe, dass Mitglieder der Trachtenkapelle Birkendorf zum Fest in Machecoul vom 26. bis 28. Mai zur Verstärkung einer Musikgruppe dabei sein können. Busfahrten werden organisiert.
Bericht Bürgermeister: Erfreut zeigte sich Bürgermeister Tobias Gantert über den Erfolg der Waldkugelbahn. Das Angebot trage zur Belebung der Gastronomie bei und beschere dem Naturena mehr Badegäste. Die Kugelbahn werde mit Ideen und Ergänzungen spannend bleiben.
Pandemie-, Flüchtlings- und Energiekrise
Als wichtige Aufgabe sieht Bürgermeister Tobias Gantert die Reduzierung des Energieverbrauchs. Schulen, Kindergarten und Hallen sollen energetisch überprüft werden. So sei das Dach vom „Vereinshuus“ mit Dämmung und mit Solarpaneelen zu erneuern. Der kommunale Jahresverbrauch für Heizung liege derzeit bei 100.000 KWh Strom und 100.000 Liter Heizöl. Die Straßenbeleuchtungszeit wurde bereits umgestellt. Die Ersparnis von 6000 Euro sei gering, in der Summe mehrerer Gemeinden jedoch ein spürbarer Beitrag zu Energieeinsparung und Klimaschutz, betonte er.
220 Flüchtlinge aus zehn Nationen leben aktuell in der Gemeinde. Wenig Verständnis habe der Bürgermeister, dass einige Brandschutzbestimmungen Belegungen leerstehender Kliniken und Kurhäuser verhindere, dafür Sport- und Gemeindehallen zur Flüchtlingsunterbringung belegt werden. Er dankte den Flüchtlingshelferkreisen für die Unterstützung des Gemeinde- Integrationsmanagements. Die Hilfe sei bei der Aufgabenbewältigung nötig und wertvoll, so der Bürgermeister.
Baulanderschließungen seien geplant. Auch wenn Bauanfragen merklich zurückgegangen seien, bleibe man zuversichtlich. Erweiterungen von Krippe und Kindergarten stehe der Fachkräftemangel gegenüber. Schon jetzt fehle es an Personal.
Kommunalwahl 2024
Ortsvorsteher Norbert Schwarz appellierte an die junge Generation, sich bei den Kommunalwahlen zur Verfügung zu stellen. Er selbst werde nach 20 Jahren nicht mehr kandidieren.
